Bio liegt im Trend. Beim Discounter findet man sie, im Supermarkt werden sie angeboten und viele Restaurants haben dicke Aufkleber auf der Scheibe. Waren mit Bio-Siegel lassen den Käufer mit gutem Gewissen nach Hause gehen, dafür fließen gerne ein paar Euro mehr in die Kasse. Mittlerweile gibt es schon ganze Supermarktketten, die nur noch Bioware verkaufen. Was steckt genau dahinter?

Bio-Boom – nur ein gefühlter Trend?

Auch wenn man an jeder Ecke Bio sieht, ist der Marktanteil von Bio-Produkten noch sehr verhalten. Neun Prozent aller Bauernhöfe nennen sich Bio-Höfe, Bio-Produkte machen gut vier Prozent des gesamten Lebensmittelumsatzes aus. Umsatzmäßig ist Deutschland der größte Biomarkt in Europa. Das Wachstum des Bio-Sektors ist mit 11 Prozent allerdings überdurchschnittlich hoch. Ob man hier bereits von einem Boom sprechen sollte, darüber kann man geteilter Meinung sein

Bio-Siegel – welches ist das Richtige?

Bio-Produkte erkennt man am Bio-Siegel. Doch Bio-Siegel gibt es jede Menge.

Das bekannteste ist wohl das Deutsche Biosiegel,

bio-siegel

welches im Jahr 2001 ins Leben gerufen wurde. Mit dem Bio-Siegel dürfen nur Lebensmittel gekennzeichnet werden, welche nach den EU-Rechtsvorschriften Landbau produzieren und daraufhin kontrolliert wurden. Dadurch wird eine einheitliche Standardisierung im ökologischen Landbau und in der artgerechten Tierhaltung garantiert.

Auch die EU war nicht untätig, hier gibt es das EU Bio Siegel.

eu-siegel

Dieses Siegel ist seit dem 01.07.2010 für alle vorverpackten Biolebensmittel verpflichtend, das heißt alle in Europa erzeugten Bio-Produkte müssen mit dem EU-Logo versehen werden und die Vorgaben der EU-Öko-Verordnung erfüllen.

Ein weiteres bekanntes Siegel ist das Bioland-Emblem.

oekoland

Die Arbeit dieses ökologischen Anbauverbandes basiert grundsätzlich auf einer organisch-biologischen Kreislaufwirtschaft. Dabei wird auf synthetische Pestizide und chemisch-synthetischen Stickstoffdünger verzichtet. Die nachhaltige und umweltverträgliche Lebensmittelerzeugung beinhaltet dazu die artgerechte Tierhaltung und schonende Verarbeitung der Lebensmittel.Es gibt noch diverse andere Siegel wie Biokreis, Biopark, Demeter, Ecoland, Ecovin, Gäa, Naturland und den Verbund Ökohöfe. Jeder hat dabei seine eigenen Standards.

Welches Siegel ist jetzt das Richtige? Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten, da die Kriterien aller Siegel unterschiedlich sind. Gemeinsam haben alle Siegel, dass eine gewisse ökolkogische Nachhaltigkeit dahinter steckt. Wer genau wissen will, was er einkauft, kann das Siegel per Smartphone-App vor Ort oder daheim am Computer checken, der Nabu hat dazu die interessante  App „NABU Siegel-Check“ herausgegeben.

Bio – es bleibt noch viel zu tun

Das Fazit ist eindeutig. Die Presse spricht von Siegel-Dschungel oder Siegel-Wirrwarr, viele Siegel lassen Hintertüren offen, auch das EU Siegel wird hier teils scharf kritisiert. Trotzdem stellen diese Siegel einen Anfang dar, von der konventionellen Nahrungserzeugeung zu einer naturgerechten Nahrungserzeugung zu kommen. Gefragt ist vor allem der Verbraucher, der mehr denn je auf die Herkunft der Propdukte achten sollte. Richtig Bio wird es, wenn man sich ins einer näheren Umgebung umschaut und dort zum Bauern fährt, um Gemüse oder Fleisch direkt vor OIrt zu einzukaufen. Man wird schnell merken – soviel teurer ist das dort gar nicht.