Die Zeit des Experimentierens ist vorbei. So langsam wird Social Media als ernsthafter Kommunikationskanal wahrgenommen, so dass die ganze Sparte aus dem Keller ans Licht der Unternehmensöffentlichkeit kommt. Viele Unternehmen haben inzwischen gemerkt, wie schnell, flexibel und zielgerichtet man hier kommunizieren kann. Ja auch Versicherungen haben Social Media inzwischen entdeckt und schaffen es zunehmend erfolgreich, sich hier zu präsentieren.

Umso gespannter beobachtet man die Kommunikationstrends für 2016. Ist Werbung überhaupt noch zeitgemäß? Im Computer blinkt es, die Briefkästen quellen über, im TV zappt man genervt weiter, wenn Werbung kommt. Für mich der erste Trend: Werbung ist out. Die Überflutung mit Werbung hat dieser Kommunikationsform ihren Reiz genommen. Man muss schon eine arg gute und auffällige Kampagne entwickeln, zum überhaupt und dann noch positiv wahrgenommen zu werden.

Was sind die Alternativen? Für mich der zweite Trend: Die Zersplitterung der Kommunikationswege. Man wird seinen Etat für Kommunikation und Werbung auf viele Kommunikationswege verteilen. Social Media wird dabei etwas großzügiger bedacht, aber immer noch eine Randgruppe bleiben. Auch TV-Werbung, auch Print-Anzeigen behalten eine gewisse Funktion, müssen aber mit mehr Alternativen als bisher konkurrieren. Alle buhlen um das Budget, ob Facebook, Google, Twitter, Instagram, YouTube, das klassische TV, das Radio, die Zeitung, die Online-Zeitung und und und.

Was ist richtig angesagt? Für mich der dritte Trend – gute Bilder und Videos erobern immer mehr die Kommunikationskanäle. Herausragende Beispiele waren die Edeka-Spots auf YouTube, auch das Wachstum von Instagram, Snapchat und Vine, wo sich immer mehr Unternehmen tummeln, weist darauf hin.

Wer ist jetzt der Gewinner? Facebook wird der Platzhirsch bleiben und seine Stellung ausbauen, zumal man WhatsApp immer weiter als Kommunikationskanal etabliert. Dazu kommt das neue Video Live-Streaming, womit man alle spannenden Bereiche besetzt hat. Man kann hier bald von einem Parallel-Internet sprechen. Google wird aufpassen müssen, man setzt nach wie vor fast ausschließlich auf den Wert der gesammelten Daten – ob aus der Suche, dem mobilen Betriebssystem Android oder verschiedenen anderen Anwendungen, die sämtlich umsonst zur Nutzung bereit stehen. Die konkurrenz ist da, das steigende Datenschutzbewusstsein macht dieses Geschäftsmodell nicht einfacher. Google+, einst als Facebook-Killer platziert, wird man wohl begraben können. Twitter wird wie in jedem Jahr tot gesagt, wird aber seine Nischenfunktion behalten.

Und sonst? Wir warten auf eine knallende Idee, die alles umwälzt. Aber was nur? Wenn ich diese Idee hätte, würde ich diesen Blogbeitrag zur Blogparade von Scheidtweiler-pr nicht schreiben.