Ob einfache Schokolade oder hochwertige Gewinne – in der Adventszeit sind Adventskalender mit ihren 24 geheimnisvollen Türchen nicht mehr wegzudenken. Schon als Kind war es unheimlich faszinierend, zu erfahren, was sich denn hinter jedem Türchen verbirgt. Und wehe, man schaute schonmal einen Tag weiter. Der Adventskalender ist eine Tradition, die sich im Laufe der Zeit immer weiter verfestigt hat – mittlerweile gehört er auch bei der Gothaer zum festen Advents-Ritual. Was steckt eigentlich hinter diesem Brauch?
Warten auf Weihnachten – mit Basteleien und Schokolade
Die Geschichte des Adventskalenders wird von den meisten Quellen auf die Anfänge des 19. Jahrhunderts datiert. Es gab allerdings viele Vorläufer, die letztlich zur heutigen Form des Adventskalenders führten. Die ersten Adventskalender kommen aus dem protestantischen Umfeld. In religiösen Familien wurden im Dezember 24 Bilder nach und nach an die Wand gehängt. Alternativ gab es 24 an die Wand oder Türe gemalte Kreidestriche, von denen die Kinder täglich einen wegwischen durften.
Der Maulbronner Pfarrersohn Gerhard Lang (1881-1974) sieht sich als Erfinder des gedruckten Adventskalenders. Dieser bestand aus zwei Blättern, auf einem waren Zahlen, auf dem anderen Engelsbilder aufgetragen. Jeden Tag wurde ein Engel ausgeschnitten und auf eine Zahl geklebt.
Seit etwa 1920 erscheinen die Adventskalender, wie wir sie heute kennen: mit Türchen zum Öffnen. In den sechziger Jahren wurden die ersten Schoko-Adventskalender hergestellt. Die hat wohl heute fast jeder auf seinem Schreibtisch stehen. Mittlerweile kann man beinahe jede Art von Überraschung hinter den Türchen des Adventskalenders finden. Der 2. Weltkrieg setzte dem Höhenflug des Adventskalenders für kurze Zeit ein jähes Ende. Gründe hierfür waren die Knappheit des Papiers und das Verbot, Bildkalender herzustellen. Allerdings gab das Hauptkulturamt in der Reichspropagandaleitung der NSDAP einen sogenanbnten Kalender Vorweihnachten heraus.Dieser enthielt neben einer Auswahl von Märchen und nationalsozialistischen Weihnachtsliedern auch Backanleitungen für so genanntes Sinngebäck zur Darstellung bestimmter Figuren.
Warten auf Weihnachten – auch virtuell
Allgemein wurde der Adventskalender zum Zeitmesser der Tage bis Heiligabend, um Kindern die verbleibende Zeit zu veranschaulichen und die Vorfreude auf das Weihnachtsfest zu steigern. Auch für Erwachsene gehören Adventskalender inzwischen als feste Größe zur Adventszeit dazu. Selbst das Internetzeitalter konnte diesen Brauch nicht brechen, im Gegenteil – man findet jede Menge virtuelle Adventskalender, die teilweise attraktive Überraschungen hinter den 24 Türchen bieten. Auch die Gothaer lädt bei Facebook zum Mitspielen ein – wer Lust hat – hier wird jeden Morgen um 8 Uhr ein neues Türchen geöffnet.
Damit verabschieden wir uns für dieses Jahr. Wir danken Euch für das immer weiter wachsende Interesse und wünschen Euch allen schöne Feiertage und einen tollen Start ins neue Jahr. Dann sind wir mit einigen neuen Ideen wieder für Euch da.
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