Wir wollen einen Hund – eigentlich. Der Gedanke ist schön, mit einem Hund joggen zu gehen, nachts einen Bewacher zu haben, nie alleine zu sein… Aber was ist mit unseren Urlauben – wohin mit dem Racker?
Vor einer Woche wurde alles auf einmal ganz schnell Realität für unsere Familie. Wir bekamen durch Zufall Kontakt zu einer Familie, deren Hund gerade zwölf Welpen das Leben geschenkt hatte. Zwei Stunden später sitzen wir auf dem Sofa der stolzen Hundebesitzer und die Hundewelpen laufen um uns herum. Und tatsächlich, ein Hund läuft auf uns zu, lässt sich streicheln und genießt das Kuscheln auf dem Schoß. Volltreffer! Zuhause kommt dann der Realitätscheck: Wer geht dreimal am Tag mit dem neuen Mitbewohner? Wohin mit dem Tier, wenn wir im Urlaub sind? Schweren Herzens entscheiden wir uns erstmal gegen einen Hund.
Tatsächlich nehmen 40 Prozent der Deutschen ihren Hund mit in den Urlaub, und dann geht es los in die Ferienwohnung an der Nord- oder Ostsee. Über die Hälfte der Hundebesitzer fahren mit ihrem Tier nämlich am liebsten zum Strandurlaub in den Norden und wohnen dort in einem Ferienhaus oder einer Ferienwohnung. Das hat eine repräsentative Studie ergeben, die das Meinungsforschungsinstitut forsa im Juli 2015 im Auftrag der Gothaer durchgeführt hat. Befragt wurden über 1.000 Hundebesitzer in Deutschland.
Wenn Bello nicht mit von der Partie ist, entscheiden sich 22 Prozent für die Haustier-Begleitung oder lassen das Tier zu Hause (28 Prozent). Vor allem Familien mit Kindern (36 Prozent) verzichten eher darauf, auch noch den Hund mit in den Urlaub zunehmen, als Herrchen ohne Kinder (43 Prozent). Ebenso lassen Besitzer mit älteren Hunden ihr Haustier eher zu Hause (37 Prozent) als solche mit Hunden unter drei Jahren (46 Prozent). Den Urlaub wegen des Hundes ganz ausfallen zu lassen, können sich aber nur ältere Tierbesitzer vorstellen, nämlich 13 Prozent der über 60-Jährigen.
Verwandte und Freunde als Ersatz-Herrchen
Wenn Dackel und Co. nicht mit in den Urlaub fahren, kümmern sich in fast 60 Prozent der Fälle Verwandte um das Tier, dicht gefolgt von Nachbarn, Freunden oder Bekannten mit 40 Prozent. Eine Tierpension oder einen Hundesitter nehmen nur wenige Hundebesitzer in Anspruch (7 beziehungsweise 2 Prozent). Insbesondere bei den jüngeren Hundebesitzern bis 44 Jahre nutzen fast 70 Prozent gerne noch Verwandte als Hunde-Ausweichquartier. Ist das Tier sehr jung, werden noch seltener Nachbarn oder Freunde (31 Prozent) als die eigenen Verwandten (71 Prozent) gebeten, die Verantwortung während der Urlaubszeit zu übernehmen.
Strandurlaub im Norden und Wanderurlaub beliebteste Reisziele mit Hund
Nord- und Ostsee stehen bei 56 Prozent der deutschen Hundebesitzer hoch im Kurs, mit etwas Abstand folgt der Urlaub in den Bergen (37 Prozent) oder auf dem flachen Land (31 Prozent). Abgeschlagen sind Strand und Sonne in südlichen Urlaubsregionen (19 Prozent) sowie Städtereisen (13 Prozent) und Kreuzfahrten (3 Prozent).
Übernachtet wird dabei am liebsten in einer Ferienwohnung oder einem Ferienhaus, 65 Prozent der Befragten mit Hund wählen diese Option. Eine zweite Variante ist der Campingurlaub (14 Prozent). Dieser ist vor allem bei Hundebesitzern unter 30 Jahren beliebt (22 Prozent) oder bei Urlaubern mit mehreren Hunden (20 Prozent). Hotels, Pensionen oder Jugendherbergen werden kaum genutzt.
Tierhalterhaftplicht kommt für Schäden in Hotel oder Ferienwohnung auf
Hotels meiden Hundebesitzer möglicherweise auch, um das Risiko zu minimieren, dass der Vierbeiner teures Mobiliar annagt oder den Teppichboden verschmutzt. Solche Schäden sind aber über eine Tierhalter-Haftpflichtversicherung abgedeckt.
Weiterführende Informationen
Tierheimhelden: Organisation zum Schutz und zur Vermittlung von Tierheimtieren
Tipps: »Hund anschaffen: Was Sie vorher bedenken sollten«
Wissenswertes zur Hundehaltung auf inselhunde.de
Infos vom Haustiermagazin beim Kauf eines Hundes
Gothaer Ratgeber:
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