Stellte man sich früher das Auto der Zukunft vor, so flog es auf unsichtbaren Straßen durch die Luft, vorbei an fröhlichen Familien in Hochhaustürmen. Ganz so spektakulär sind unsere Autos der Zukunft (noch) nicht, aber dass sie autonom fahren können, rückt in greifbare Nähe. Das Kuriose dabei: Nicht die großen Autofirmen sind hier führend, sondern die Software-Anbieter haben das Steuer übernommen. Meist Unternehmen aus Silicon Valley. Digitalisierung ist auch hier das Zauberwort. Unsere guten alten Verbrennungsmotoren werden irgendwann (schon bald?) der Vergangenheit angehören. Tesla von Bosch, Google-Car, das iCar von Apple sowie andere „Software-Autos“ werden die Straßen füllen.

Das Aus für Lenkrad und Gaspedal
Visionen vom Auto, das gleichzeitig als Chauffeur fungiert, sind gar nicht mehr so weit weg. Verfügen die jetzigen Testmodelle noch über Lenkrad und Gaspedal, so sollen diese langfristig ganz abgeschafft werden. Man gibt die Adresse, wo man hin will, einfach in ein Navigationssystem ein und das Auto fährt dorthin. Und nicht nur Geschäftsleute, die im Auto arbeiten können, profitieren davon, sondern jeder Autofahrer, der lieber lesen, schlafen oder fernsehen möchte als auf den Verkehr zu achten. Jüngere Menschen bis 35 Jahre sind für diese neue Technologie eher aufgeschlossen als ältere Mitbürger, die beim Autofahren noch auf den Sound des Motors achten, am liebsten Wagen mit Kupplung fahren und der modernen Technik eher kritisch gegenüberstehen. Selbstfahrende Autos werden auch positive Impulse für unser Klima bringen, denn durch das vorausschauende Fahren wird es hohe Benzineinsparungen geben und Staus werden vermieden.

Car-Sharing wird zukünftig noch zunehmen
Car-Sharing wird darüber hinaus immer beliebter. Viele Leute leisten sich kein eigenes Auto mehr, sie könnten die selbstfahrenden Autos über ihre Smartphones anfordern wie Taxis. Das wäre umweltfreundlicher und für die Kunden preisgünstiger und einfacher – der Besuch von Werkstätten und Autowaschstraßen gehörten dann ebenfalls der Vergangenheit an. Die herkömmlichen Autohersteller könnten allerdings nicht begeistert davon sein, sie sind vielleicht sogar die Verlierer, weil sie nicht früh genug auf den Technologie-Zug aufgesprungen sind. Selbstfahrende Autos werden auch die Sicherheit auf unseren Straßen erhöhen, denn zur Zeit ist menschliches Versagen für 90 Prozent der Unfälle verantwortlich. Das Tesla Modell S gilt beispielsweise bisher als sicherstes Auto der Welt. Menschliches Versagen fällt als Unfallgrund weg und auch wer einen über den Durst getrunken hat oder sich unwohl fühlt, kann sich problemlos ins Auto setzen und nach Hause chauffieren lassen.

Hacker stellen eine große Gefahr dar
Automatisiertes Fahren wird in etwa fünf Jahren erst einmal nur auf Autobahnen möglich sein und auch nur dort, wo es schnelles Internet gibt, denn die Autos sind mit einem Server vernetzt, der aktuelle Daten zur Verkehrslage, Staus und weitere Informationen liefert. Darüber hinaus wird der Abstand zu anderen Fahrzeugen, Leitplanken und anderem über Sensoren geregelt, so werden Auffahrunfälle verhindert. Mit Videokameras, Radaranlagen und Laserscannern findet das Auto seinen Weg durch den Verkehr. Wer allerdings nicht so viel Vertrauen in die moderne Technik hat, dem kann Angst und Bange werden. Denn auch die Technik kann mal versagen. Nicht zu vernachlässigen ist ebenfalls die große Gefahr, die von Hackern ausgeht. Sie könnten sich in das System eines Autos einhacken und es manipulieren. Dies zeigt, dass beim selbstfahrenden Auto noch viele Fragen offen sind und noch allerhand zu tun ist. Die nächsten fünf Jahre werden es zeigen. Wir dürfen gespannt sein!

Links
Autonomes fahren mit Assistenzsystemen
Auto der Zukunft – Silicon Valley
Das autonome Auto
Warum selbstfahrende Autos teuer sein werden
IAA – Selbstfahrende Autos: Das Imperium schlägt zurück