Wer kennt das nicht: Jahresende, die Zeit des Rückblicks, die Zeit der Vorsätze. Auch ich habe mir überlegt, was ich in 2014 besser machen will: Die Oma öfters anrufen, mehr kochen und nicht so oft zur Pizzeria nebenan gehen oder immer das Tempolimit beim Autofahren beachten.

Das Streben nach dem guten, “richtigen” Leben begleitet uns Menschen schon mindestens seit der Antike. Das christliche Gedankengut von Sünde und Reinheit soll die Entwicklung der guten Vorsätze mitgeprägt haben. Um die menschlichen „Laster“ loszuwerden, tat man damals Buße und ging zur Beichte. Besonders um die Osterzeit – als kirchlichen Jahresanfang – besann man sich auf seine Sünden und versprach Gott Besserung. Als die Kirche einen kleineren Stellenwert im Leben der Menschen einnahm und die Beichtvorschriften immer mehr verschwanden, spielte das eigene Gewissen eine zunehmend größere Rolle. So setzte nicht mehr die Kirche die “Vorsätze”, sondern die Menschen sich selbst. Anfang des 20. Jahrhundert – so vermuten Wissenschaftler – haben sich unsere heutigen guten Vorsätze entwickelt, die jedoch wenig mit Gott zu tun haben. (Mehr zur Herkunft der guten Vorsätze)

Zusammen mit der GFK-Marktforschung hat die Gothaer über 1.000 Menschen gefragt, was die Deutschen ihre größten Sünden im Jahr 2013 zum Thema “Auto” betrachten.

Sind Sie dieses Jahr auch das ein oder andere Mal zu schnell gefahren oder haben sich durch Handy, eine Zwischenmahlzeit oder Attraktives am Wegerand ablenken lassen? Damit sind Sie nicht allein! Knapp 42 Prozent der Befragten haben eingeräumt 2013 zu schnell gefahren zu sein. Dass Männer öfter auf die Tube drücken und Rentner eher langsamer unterwegs sind, überrascht nicht unbedingt. Das typische Alter für Tempo-Sünder liegt übrigens zwischen 30 bis 49 Jahren.

Die weiteren Top-Sünden 2013 beim Autofahren lassen erahnen, dass die Deutschen mit ihren Gedanken mitunter ganz woanders sind als beim Straßenverkehr: Jeder 5. beichtete, beim Fahren telefoniert zu haben. Doch das ist nur mit einer Freisprecheinrichtung zulässig, sonst drohen Bußgelder. Besonders häufig telefonieren verbotenerweise mit 29,1 Prozent jüngere Fahrer zwischen 20-29 Jahren. Ebenso beliebt ist das Essen und Trinken beim Fahren, es wird aber gefährlich, wenn der Fahrer dadurch abgelenkt ist. Platz vier der Sünden-Hitliste der Autofahrer belegte der Blick nach attraktiven Frauen und Männern am Straßenrand. Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind dabei erheblich: Nur rund fünf Prozent der weiblichen Befragten gaben Fremdgucken zu – bei den Männern hingegen waren es hingegen fast 22 Prozent. Besonders reizvoll muss der Blick auf Passantinnen oder Passanten in Thüringen sein: Die Fremdgucker-Quote ist mit 28 Prozent mehr als doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt.

Bleibt abzuwarten, ob die Sündenquote dank guter Vorsätze im neuen Jahr sinken wird. Wahrscheinlich eher nicht.

Hier geht es zu weiteren Informationen rund um das Thema “Verkehrssünden”:

Was Verkehrssünder wissen müssen

Bussgeldkatalog

Verkehrssünden im Ausland