Der Alltag ist vom Sitzen geprägt. Egal ob als Kind in Kindergarten und Schule, als Erwachsener in Büro und Auto, als Rentner im Lehnstuhl – die meiste Zeit unseres Lebens verbringen wir im Sitzen. Dabei widerspricht genau das der Natur des Menschen. Der Mensch muss sich seit jeher bewegen um zu überleben, sein gesamter Organismus ist auf körperliche Aktivität angewiesen, um möglichst reibungslos zu funktionieren. Die Folgen der modernen Sitzkultur sind fatal: Unzureichende Bewegung führt zur Rückbildung körperlicher Strukturen und eingeschränkter Leistungsfähigkeit der verschiedenen Organsysteme.

Bewegung auf Rezept – der Hausarzt als erste Anlaufstelle

Die Ärzte kämpfen deshalb seit langem für mehr Bewegung bei ihren Patienten. Sport statt Pillen, Laufen statt Spritzen – das sind nur einige der Schlagzeilen, die sich in einschlägigen Publikationen finden. Bewegung gilt mittlerweile der Einnahme von Medkamenten als ebenbürtig, wenn sie in der richtigen Dosierung und mit dem richtigen Trainingsplan organisiert wird. Hat man Jahrzehnte nicht trainiert, ist der Hausarzt die erste Anlaufstelle. Hier und bei älteren Menschen ist es wichtig, dem Training eine qualifizierte sportärztliche Vorsorgeuntersuchung voranzustellen. Dazu dienen ein Ruhe-EKG für jüngere Patienten und ein Belastungs-EKG für Männer über 40 und Frauen über 50 Jahre. Auch Blutuntersuchungen besonders auf Cholesterin sind wichtig, um aus dem Gesamtergebnis einen individuellen Trainingsplan zusammen zu stellen. Auch in einem professionellen Fitness-Studio kann man sich kompetent beraten lassen. Die Trainer stellen nach einem ausführlichen Gespräch über den eigenen Fitness-Stand und die Trainingsziele einen Trainingsplan auf und verweisen bei Bedarf an den Hausarzt, bevor das Training beginnen kann. Auch in den meisten Fitness-Studios gibt es kompetente Beratung vor dem ersten Training.

Der Plan steht – es kann losgehen

Egal ob drinnen, draußen oder nur im Alltag – ab sofort sollte mehr Bewegung ins Leben Einzug erhalten. Für den Alltag kann man sich einen Schrittzähler zulegen, sich dort ein Ziel setzen und schon hat man einen wichtigen Schritt in Richtung Gesundheit getan. 8000 bis 10000 Schritte gelten hier als Richtwert, man wird sich am Anfang wundern, wie wenig Schritte man am Tag eigentlich macht. Kleine Wege kann man zu Fuß erledigen, den Weg zur Arbeit schafft man mit dem Rad, wenn man dann noch Aufzüge links liegen lässt, ist schon ein großer Teil geschafft. Um den Organismus zu stärken, Muskeln auf- und Fett abzubauen, ist auf Dauer ein systematisches Training wichtig. Überfordert man sich, hat das Training die gegenteilige Wirkung, macht man zu wenig, ist die ganze Mühe umsonst. Schnell wird man merken, dass man das Sitzen eigentlich gar nicht vermisst. Die Figur wird definierter, man wird abends nicht so früh müde und eine kleine Treppe, die früher nur mit Mühe genommen wird, spurtet man dann im Handumdrehen herauf. Auch der Gang zum Arzt wird deutlich angenehmer, die Blut- und Kreislaufwerte zeigen sofort, ob man ein Leben im Sitzen oder in Bewegung verbringt.

Wissenschaftlich erwiesen – wer sich bewegt, stirbt später

Natürlich fragt sich jeder, was die ganze Mühe bringt. So haben mehrere Studien ergeben, dass das Sterblichkeitsrisiko gleich nach dem Übergang von der Sitz- in die Bewegungsphase um durchschnittlich 35 Prozent sinkt (Quelle: Deutsches Ärzteblatt 110-7). Die gleichen Studien haben eine signifikant Blutdruck senkende Wirkung von Bewegung ergeben. Die Gefahr, an einer Kreislauferkrankung zu sterben, sinkt sogar um 41 Prozent, das Sterblichkeitsrisiko bei Diabetes halbiert sich. Auch zur Bekämpfung von Depressionen, was oft als neue Volkskrankheit gesehen wird, setzt man zunehmend auf Bewegungstherapien. Vieles davon zahlt die Krankenkasse, selbst für das Fitness-Studio gibt es oft eine Bonuszahlung. Besonders erwähnenswert ist, dass Bewegung als einziger wirksamer Schutz vor altersbedingter Demenz gilt. Also – raus aus dem Sessel ist die Devise, am besten gleich heute.

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