Schwul. Lesbisch. Transgender. Queer. Für die meisten Menschen heutzutage sind das gängige Begriffe geworden. Es ist mittlerweile in Deutschland kein Tabuthema mehr und viele treten diesem Thema mit Toleranz und Akzeptanz gegenüber. Aber obwohl die heutige Zeit viel moderner und offener geworden ist, kämpfen viele, die sich als oben genanntes identifizieren, noch oft mit sich selbst.
Die Anfänge
Bei manchen fängt das Hinterfragen seiner Sexualität mit der Pubertät an, bei anderen nach dem Schulabschluss oder sogar erst im Rentenalter. Daran wird deutlich, dass Sexualität etwas höchst Individuelles und Persönliches ist. Eine Stigmatisierung unter einem Hut voller Klischees ist folglich nicht möglich.
Wenn man das Realisieren seines Selbst hinter sich hat, folgt der nächste, wichtige und anfangs angsteinflößende Schritt: das Outing. Man hat es für sich gerade angenommen und dann muss man sich noch seinem gesamten sozialen Umfeld offenbaren. Vor dem richtigen Outing schweben in jemanden immer die gleichen Fragen im Kopf:
Wie werden die anderen reagieren? Was wird meine Familie sagen? Werden mich meine Freunde weiterhin akzeptieren? Werde ich nach dem Outing überhaupt noch ernst genommen?
Ich kann euch beruhigen, die meisten Fragen werden meist positiv beantwortet. Wenn eure Familie beispielsweise nicht sofort damit klarkommt – gibt dem Ganzen Zeit. Für manche Menschen ist dieses Thema „Neuland“ und sie müssen sich erst an die fremde Situation gewöhnen, um sie im nächsten Schritt akzeptieren zu können. Sozusagen „Gegenseitige-Toleranz“.
Nach dem Outing ist vor dem Outing
Wenn man das Outing endlich hinter sich hat, heißt es noch lange nicht, dass man hundertprozentig sicher zu seiner eigenen Identität stehen kann. Angenommen man findet als schwuler Mann endlich den richtigen Deckel zum Topf: Man hat Schmetterlinge im Bauch und ist glücklich. Viele verstecken jedoch ihr eigenes Glück ins Private, soll heißen, dass nichts der Öffentlichkeit präsentiert wird. „Normale“ Paare küssen sich flüchtig, halten während ihrer Spaziergänge Händchen. Homosexuelle Paare wirken dagegen in der Öffentlichkeit eher wie gute Freunde und halten sich mit offensichtlichen körperlichen Intimitäten zurück. Warum? Man hat Angst, blöd angeglotzt zu werden, man hat Angst, sich öffentlich als „anders“ zu labeln.
Was tun?
Es mag sich abgedroschen anhören, aber steht zu euch selbst! Wenn ihr nicht zu euch selbst stehen könnt, solltet ihr eure Gefühle ganz sein lassen. Und ist alles ganz sein zu lassen eine Option? Wohl kaum.
Es ist vollkommen okay, wenn ihr Angst habt. Doch versucht diese zu überwinden und denkt wie ein „normales Bilderbuchpaar“. Dieses Paar macht sich auch keine Gedanken darum, ob es sich in der Öffentlichkeit küssen darf. Denn im Endeffekt seid ihr trotz eurer anderen Sexualität eins: NORMAL!
GoPride e.V. bei der Gothaer
Auch für die Gothaer stellt Vielfalt eine Bereicherung dar. Mit der Gründung des Vereins GoPride e.V. im Juli 2019 setzt der Konzern ein weiteres Zeichen für Diversity und bestärkt die Vielfalt der Mitarbeiter. Der Verein setzt sich für die Anliegen von homosexuellen, bi-, trans- und intersexuellen Mitarbeitern ein und verkörpert damit die sogenannte Vielfalts-Dimension „LGBTI“ (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender and Intersexed).
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