„Bei einem Einbruch in eine Villa in Köln-Hahnwald haben Täter Schmuck und Uhren im Wert von fast einer Million Euro erbeutet“, so lautet die jüngste Schlagzeile betreffend einem Einbruch im Kölner Süden. Auch andere Stadtteile bleiben nicht verschont, so wurden in Bayenthal Kreditkarten mit erheblichen finanziellen Folgen gestohlen, selbst vor „Mutter Beimer“ machten die Einbrecher nicht halt und ließen bei einem Einbruch in ihr Haus das Bundesverdienstkreuz mitgehen.

Leider steigt die Zahl der Wohnungseinbrüche weiter an, nach der letzten Statistik bundesweit um 3,4 Prozent. Dabei ist die Aufklärungsquote sehr gering und liegt nur bei neun Prozent. Zum Vergleich – auf alle Straftaten gerechnet liegt die Quote bei fast 43 Prozent. Als Grund dafür wird allgemein die Unterbesetzung der Polizei gesehen, was die effektive Bekämpfung organisierter Einbrecherbanden erschwert. In diesem Zusammenhang werden auch Aktionen wie der Blitzermarathon zur Diskussion gestellt, die zigtausende Beamte für eine für die öffentliche Hand durchaus lukrativere Tätigkeit bindet.

Die Polizei selber ist „damit alles andere als zufrieden“, wie der Kölner Polizeipräsident Wolfgang Albers bei der Vorstellung der aktuellen Kriminalstatistik sagte. Mit den ihr gegebenen Möglichkeiten versucht die Polizei, die Zahl der Einbruchsdelikte weiter zu senken. Das effektivste Mittel ist Prävention durch den Einbau von oft schon einfachen Sicherungseinrichtungen. Die Polizei unterstützt das mit professionellen Sicherheitsberatungen, im vergangenen Jahr gab es immerhin 2.300 solcher Beratungen. Auch mit den großen Wohnungsbaugesellschaften arbeitet man präventiv zusammen, diese bauen inzwischen bei Renovierungen sicherere Türen und Fenster ein. Das hat einen guten Grund: Über 90 Prozent der Einbrüche werden über Fenster, Fenstertüren oder Haustüren verübt.

Auch der Haus- und Wohnungsbesitzer selbst kann eine Menge tun, um einem Einbruch vorzubeugen. Zunächst einmal ist eine polizeiliche Beratung angesagt. Dabei erfährt man, dass das Klischee des „nächtlichen maskierten Besuchers“ überhaupt nicht mehr stimmt, denn weit über zwei Drittel der Einbrüche werden tagsüber begangen. Der Besuch einer polizeilichen Beratungsstelle hilft auf alle Fälle. Dort erfährt man alles, was an Prävention nötig und effektiv ist. Immerhin scheiterten 2013 43 Prozent aller Einbruchsversuche an vorhandenen Sicherheitseinrichtungen.

Bei allen Sicherheitsvorkehrungen kann es trotzdem zum Einbruch kommen. Schlimm sind besonders die psychologischen Folgen, aber auch da gibt es professionelle Hilfe über verschiedene Organisationen wie den Weißen Ring. Auch hier hilft die Polizei. Um den materiellen Schaden kümmert sich die Hausratversicherung. Ein gelegentlicher Check kann hier nicht schaden.

Links und Quellen:

Gothaer Ratgeber Einbruchschutz

So sind Einbrüche versichert
Polizeiliche Beratungsstellen
Nach dem Einbruch bleibt die Angst
Wo gibt es Hilfe nach dem Einbruch?

(alle Zahlen aus der polizeilichen Kriminalstatistik 2013)

Infokasten Einbruchsprävention

– Türschloss mit speziellem Profilzylinder, Schutzbeschlag und Zylinderabdeckung einbauen.
– Im Mauerwerk verankerte oder verlängerte Schließbleche anbringen.
– Zusatzschloss mit Sperrbügel anbringen.
– Weitwinkelspion einbauen.
– Einbruchshemmende Türen und Fenster einbauen.
– Bei Schlüsselverlust Schließzylinder auswechseln.
– Fenster, Balkon- und Terrassentüren immer verschließen.
– Fenster und Türen in allen Stockwerken mit Aufbruchssperren sichern.
– Rollläden gegen Hochschieben sichern.