„Die Rentner-Ganoven kommen“ – diese Schlagzeile der Bild-Zeitung lässt einen durchaus schmunzeln. Der demografische Wandel macht auch vor „dunklen Kreisen“ nicht halt, selbst Kriminelle werden tendenziell immer älter. Die über 60-Jährigen machen laut Kriminal-Statistik bereits 7,4 Prozent aller Täter aus – Tendenz steigend. Alarmierend ist auch die Entwicklung der Einbruchszahlen.

Rasanter Anstieg der Einbruchszahlen

Allein in Köln passieren im Durchschnitt 14 Einbrüche pro Tag, auch hier gilt: Tendenz steigend. Die aktuell veröffentlichten Zahlen lassen aufhorchen: Allein im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Einbrüche um 30 Prozent (Quelle: Kriminalitätsstatistik Polizei), über die letzten vier Jahre kann man einen Anstieg von 35 Prozent feststellen (Quelle: GDV). Die Versicherer haben festgestellt, dass die Höhe der individuellen Schäden ebenfalls auf einem Rekordniveau angekommen ist. Tablets, hochwertige Computer, Mobiltelefone und Digitalkameras sind für Einbrecher lukrativ. Der durchschnittliche Schaden je Einbruch wird auf 3.300 Euro beziffert. Zum materiellen Schaden kommt noch der seelische Schaden hinzu. Wer einmal Opfer eines Einbruchs war, braucht lange Zeit, um sich in den eigenen vier Wänden wieder wohl zu fühlen.

Vorbeugen und versichern

Das Wichtigste ist zuerst einmal, den Einbruch zu verhindern. Hier reichen oft schon kleine Maßnahmen, um den potentiellen Einbrecher abzuschrecken. Da gibt es Sicherheitsschlösser, Riegel, Kellersicherungen oder Alarmanlagen. Fakt ist: Länger als fünf Minuten versucht kaum jemand, das Haus zu knacken, danach zieht der Täter meist weiter. Wie man vorbeugen kann, erfährt man in den Beratungsstellen der Polizei. Auch einfache Verhaltensweisen helfen schon, dem Einbruch vorzubeugen. So sollte man überquellende Briefkästen, dauerhaft heruntergelassene Rolladen oder das Posten von Urlaubszeiten auf Facebook besser vermeiden.

Ist es einmal passiert, gilt es, den materiellen Schaden abzuwenden. Neben den gestohlenen Gegenständen gibt es oft Verwüstungen in der Wohnung, auch aus Wut darüber, wenn nichts Brauchbares gefunden wurde. Hier greift die Hausratversicherung, die den materiellen Schaden durch Verlust und Vandalismus übernimmt. Wichtig ist, den Wert des Hausrates durch Fotos oder Einkaufsbelege schlüssig zu dokumentieren. Im Schadenfall gilt: Nichts anfassen, sich nicht mit den Tätern anlegen und sofort die Polizei rufen.

Die Altersproblematik nimmt zu

Die demografische Entwicklung der Gesellschaft ist bekannt, immer weniger Junge treffen auf immer mehr Alte. Gleichzeitig nehmen Beschäftigungslosigkeit der Jungen und Armut der Alten rasant zu. Das führt dazu, dass immer mehr ältere Menschen Opfer von Einbruchs- und Betrugsdelikten werden, die Altersarmut verleitet ältere Leute dazu, selbst zum Einbrecher zu werden. Spätestens hier lässt sich feststellen – der Einbruch ist zu einem gesellschaftlichen Phänomen geworden.

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