„Mein Fahrrad wurde gestohlen!“ Mehr als 350.000 Mal im Jahr bekommt die Polizei diesen Satz zu hören, bevor sie die Anzeige aufnehmen. In lediglich rund 10 Prozent aller Fälle können Fahrraddiebstähle allerdings überhaupt aufgeklärt werden. Die Dunkelziffer nicht mit eingerechnet, gehen Experten davon aus, dass die Zahl der Fahrraddiebstähle weiterhin kontinuierlich zunehmen wird. Die Diebe sind nicht gerade wählerisch, könnte man meinen. Nachdenklich machen muss jedoch die Tatsache, dass immer mehr hochwertige Zweiräder vom Diebstahl betroffen sind. Wer auf dem Schaden nicht sitzen bleiben will, sollte bereits beim Kauf eines neuen Fahrrades an eine entsprechende Diebstahlversicherung denken.

E-Bikes und S-Pedelecs weiter auf dem Vormarsch
Immer mehr Menschen kommen aufs Fahrrad. Rund 82 Prozent aller bundesdeutschen Haushalte besitzen statistisch mindestens ein Zweirad, rund ein Viertel nutzt die Zweirad-Mobilität mehrmals in der Woche. Die technische Entwicklung macht`s möglich, lässt aber auch die Kaufpreise in die Höhe schnellen. Durchschnittlich rund 2.400 Euro lässt sich der Verbraucher das neue E-Bike kosten, greift für ein innovatives S-Pedelec (bis 45 km/h) noch tiefer in die Tasche, zahlt für den Neuerwerb im Schnitt rund 3.400 Euro, alleine 2015 geschätzt 520.000 Mal. Bei diesen Preisen sollte jeder Fahrrad-Besitzer danach trachten, den Fahrraddieben das Leben so schwer wie möglich zu machen.

Schlösser und Fahrradgaragen bieten Schutz
Das Fahrrad auf jeden Fall immer „Abschließen und Anschließen“, raten Experten fast gebetsmühlenartig und fügen hinzu, „rund ein Drittel des Kaufpreises in die Sicherheitstechnik zu investieren.“ Der Handel ist darauf eingestellt, bietet entsprechende Technik für alle Ansprüche an: Bügel-, Falt- oder Kettenschlösser. Schutz vor Langfingern bieten mittlerweile aber auch moderne, vor allem abschließbare Fahrradgaragen. Sie ließen sich beispielsweise in verschiedenen Größen und Ausfertigungen am Haus, auf einem Firmengelände, dem Uni-Campus, an Sportplätzen und vielen anderen Orten aufstellen, schützen Fahrräder außerdem gegen Witterungseinflüsse. Obligatorisch sein sollten allerdings stets Fahrradpässe und Codierungen.

Eine effektive Fahrradversicherung hilft
Bei rund 2,1 Millionen hochwertigen E-Bikes, die mittlerweile über unsere Straßen rollen, wird der Ruf nach einer effektiven Fahrradversicherung immer lauter. Einen gewissen Schutz bieten bereits normale Hausratversicherungen für Jene, die ihre Zweiräder außerhalb von Wohnungen oder Häusern nicht unbeaufsichtigt lassen. Werden die Fahrräder bei Nichtbenutzung in der Wohnung oder einem abschließbaren Keller aufbewahrt, deckt bereits die Hausratversicherung etwaige Schäden durch Einbruchdiebstahl oder Feuer ab. Ist noch kein Fahrradschutz Bestandteil der Versicherung, kann dieser unkompliziert hinzugebucht werden.
Für teure Fahrräder hingegen empfiehlt sich der Abschluss einer speziellen Versicherung, wobei die Beiträge eine gewisse Investitionsbereitschaft voraussetzen. Dabei gilt, dass nicht jedes E-Bike oder S-Pedelec automatisch über die Haftpflicht versichert ist. Für die als Kleinkrafträder geltenden „Pedelec 45“ etwa, für sie sind Versicherungskennzeichen verpflichtend, gelten eigene Richtlinien beim Versicherungsschutz. Vorteil solcher Policen: Oftmals gelten sie weltweit, übernehmen beispielsweise auch Schäden, die nicht nur durch Diebstahl, sondern auch durch Vandalismus, Stürze oder Unfälle entstehen. Zu klären wären im Vorfeld allerdings einige wichtige Details. Dazu zählen etwa die Fragen, bis zu welcher Summe das Fahrrad versichert werden soll, an welchen Orten und zu welchen Zeiten der Versicherungsschutz gelten soll. Andere Aspekte beschäftigen sich mit dem Grad der Sicherungstechnik: Wie ist das Fahrrad abzuschließen? Muss das Rad zusätzlich an einem Laternenpfahl, einem Gitter oder an alternativen Befestigungspunkten angeschlossen sein?

Was ist bei einem Diebstahl zu tun?
Zum Diebstahlschaden kommt noch eine gehörige Portion Bürokratie hinzu, die aber nötig ist, will man den Versicherungsschutz in Anspruch nehmen. Zu den Regularien gehört unbedingt eine Diebstahlanzeige bei der zuständigen Polizeidienststelle. Anzugeben sind dabei u.a.: Fahrradmodell, Hersteller, Rahmen- und Kodiernummer, Kaufpreis und aktueller Neupreis sowie Angaben, die zur Aufklärung des Falles beitragen, etwa wann das Zweirad wo zuletzt gesehen wurde, an welchem Ort es abgestellt und wie es abgeschlossen war.
Die erwähnten Details gehören selbstverständlich auch in die Schadensmeldung an die Versicherung. Dieser sollten ergänzend Rechnungen über den Kaufpreis, Anschaffung von Sicherungstechnik oder den Austausch von Ersatzteilen beigefügt sein. Wichtig: Fotos werden von der Versicherung als Nachweis kaum anerkannt.

Kurzes Fazit:
Die effektive Fahrradversicherung ist abhängig von einer möglichst umfassenden Beratung, aber auch vom sogenannten Kleingedruckten. Der Aufwand jedoch dürfte sich in jedem Fall lohnen! Damit man im Falle eines Diebstahls nicht auch noch auf dem Schaden sitzen bleibt!

Links:
Ziegler Metall Fahrradgaragen
Spy-Bike Diebstahlwarung
Wo die meisten Räder gestohlen werden
Gothaer Fahrradversicherung