Kinder? Toll, aber viel zu teuer – sagen viele Kinderlose. Doch was kosten Kinder wirklich? Wie viel geben Eltern eigentlich für ihre Kinder zusätzlich zu Wohnung, Essen und Kleidung aus, damit Spaß und Bildung nicht zu kurz kommen? Und wie sieht es mit der Vorsorge aus? Wie und wie viel sparen Eltern für ihre Kinder und sichern sie diese auch schon im frühen Alter gegen mögliche Risiken ab? Das wollten wir genauer wissen und befragten zusammen mit forsa rund 1000 Eltern mit Kindern zwischen 6 und 17 Jahren*.
Taschengeld und Spielzeug bekommt fast jeder monatlich, nämlich ungefähr neun von zehn Kindern. Noch mehr Zuspruch finden Bücher: In Familien mehreren Kindern kaufen sogar fast alle Eltern Bücher. Der Großteil gibt dafür im Monat unter 30 Euro aus. Ebenfalls wichtig ist der Sport: Vier von fünf Eltern bezahlen ihren Kindern eine Mitgliedschaft in einem Sportverein oder Sportkurse. Kostenpunkt bei der Hälfte der Kinder: Weniger als 30 Euro. Knapp ein Fünftel gibt sogar gar nichts aus, beziehungsweise nutzt kostenfreie Angebote.
Money, Money, Money!
Ein Handy oder Smartphone finanzieren fast drei Viertel der Befragten ihren Kindern, in größeren Familien sind es sogar noch ein wenig mehr. Günstige Verträge unter 30 Euro sind bei knapp zwei Dritteln gefragt, nur wenige geben mehr aus. Ein Drittel der Befragten hat allerdings auch angegeben, gar nichts auszugeben. In diesen Fällen müssen die Kinder das Handy wohl von ihrem Taschengeld bezahlen oder laufen im Vertrag der Eltern mit. Hier unterscheiden sich die Beträge hingegen deutlich: Während rund zwei Drittel der Eltern ihren Kindern weniger als 30 Euro Taschengeld pro Monat geben, zahlt etwa ein Viertel Prozent bis zu 50 Euro und zehn Prozent sogar bis zu 100 Euro.
Schule aus – was nun?
Nachmittagsbetreuung oder einen Babysitter zahlen knapp über die Hälfte der Eltern für ihr Kind. Weniger Augenmerk wird auf die musikalische und außerschulische Förderung gelegt: Nur zwei von fünf Befragten finanzieren ihren Kindern Musikunterricht, etwa ein Drittel lässt ihre Kinder an kostenpflichtigen außerschulischen Bildungsangeboten wie Sprachunterricht teilhaben oder beauftragt einen Nachhilfelehrer. Interessant ist, dass in Familien mit mehreren Kindern zwei Drittel Musikunterricht, Sprachkurse oder Nachhilfe bekommen. Bei den Einzelkindern sind es nur halb so viele.
Für außerschulische Betreuung und Musikunterricht geben die Eltern oft unterschiedlich viel Geld aus. Knapp ein Fünftel Prozent zahlt für KiTa und Co unter 30 Euro, 13 Prozent geben aber bis zu 100 Euro monatlich dafür aus, ebenso viele sogar darüber. Auch beim Musikunterricht variieren die Beträge von unter 30 Euro bis zu 100 Euro. Nachhilfe und Sprachkurse hingegen, kommen für die meisten Befragten günstiger: Ein Fünftel zahlt unter 30 Euro, nur sehr wenige Eltern geben Beträge darüber aus.
Preisgünstige Versicherungen, dafür teils höhere Sparbeträge
Drei Viertel der Eltern haben für ihre Kinder eine Versicherung oder Zusatzversicherung abgeschlossen, fast die Hälfte zahlen dabei unter 30 Euro. Außerdem sparen drei von vier der Befragten in Form eines Sparbuchs oder Sparvertrages für ihre Kinder. Bei der Geldanlage verteilen sich die Beträge etwas allerdings stärker: Während rund ein Drittel monatlich weniger als 30 Euro spart, legen 15 Prozent bis zu 50
Euro zurück und ebenso viele bis zu 100 Euro. In Familien mit drei oder mehr Kindern sinkt die Zahl der Sparmaßnahmen allerdings, hier legen nur zwei Drittel der Eltern Geld für den Nachwuchs auf die Seite. Eine Kinderversicherung haben hingegen drei Viertel.
Über die Hälfte der Kinder bei Unfall privat abgesichert
Auf die Frage, welche Versicherungen für das Kind abgeschlossen wurden gaben zwei Drittel der Eltern an, eine private Kinder-Unfallversicherung zu besitzen. Ein Drittel Prozent schützt die Kinder im Urlaub mit einer Auslandsreisekrankenversicherung, ebenfalls so viele Prozent auch in Deutschland mit einer Krankenhauszusatzversicherung, die zum Beispiel die Behandlung durch den Chefarzt gewährleistet. Eine Zahnzusatzversicherung genießt etwas weniger als ein Drittel des Nachwuchses.
Geschwisterkinder können häufiger von Kinderrente profitieren
Vorsorgeprodukte wie eine private Rentenversicherung, eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder eine Pflegezusatzversicherung haben nur wenige Eltern für den Nachwuchs abgeschlossen. Einen Unterschied gibt es allerdings bei der Invaliditätsabsicherung/Kinderrente. Während nur neun Prozent der Einzelkinder in diesem Fall geschützt sind, sind es bei Kindern mit zwei oder mehr Geschwistern 20 Prozent.
* Über die Studie: Befragt wurden 1.001 Bundesbürger mit Kindern zwischen 6 und 17 Jahren Die Erhebung lief vom 6. bis 12. September 2016 als Online-Befragung. Durchgeführt wurde die Erhebung vom der Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH (forsa).
Linkvorschläge der Redaktion:
Einzelzimmer im Krankenhaus: Behandlung wie für Privatpatienten
Rooming-in – ein gemeinsames Krankenhauszimmer
Hinterlasse einen Kommentar