Immer mehr Deutsche verzichten bewusst auf Fleisch. Dass übermäßiger Fleischkonsum alles andere als gesund ist, weiß mittlerweile fast jeder. Denn vor allem Krebs und Fettleber werden dadurch begünstigt. Aber auch ethische und ökologische Gründe sind häufige Ursachen, auf Fleisch und tierische Produkte wie Milch und Eier zu verzichten.

Fleischersatz gesucht

Obwohl eine Studie des Robert-Koch-Instituts ergeben hat, dass sich in Deutschland gerade einmal vier Prozent vegetarisch ernähren und der Fleischkonsum die empfohlene Menge übersteigt, sind es vor allem junge Menschen zwischen 18 und 29 Jahren, die sich vermehrt fleischlos ernähren. Umso größer ist deshalb die Nachfrage nach Alternativen zu Würstchen, Aufstrich und Burger – un das vor allem, weil sich viele Deutsche flexitarisch ernähren. Flexitarier essen zwar Fleisch, aber nur selten, wenig und ausgewählt.

Klar, es gibt unzählige Gerichte, bei denen einfach das Fleisch weggelassen werden kann oder solche, die von Natur aus ausschließlich pflanzlich sind. Dennoch wünschen sich viele Vegetarier Ersatzprodukte. Tofu und Soja sind dabei in der Regel den meisten Menschen ein Begriff und stehen fest auf dem Speiseplan.

Alternativen für Alternativen

Doch gerade Soja kann Allergien hervorrufen und fordert Alternativen für die Alternative. Dafür gibt es vielfältige und zahlreiche Möglichkeiten. Grünkern, also unreif geernteter Dinkel, und Bohnen eignen sich beispielsweise für Burger-Patties. Linsen ersetzen das Hackfleisch in der Bolognese-Sauce und Tempeh, Seitan und Süßlupinen sind nur weitere Optionen, die den Fleischverzicht einfach und abwechslungsreich gestalten.

Eine Frucht, die nach Fleisch schmeckt

Seit einiger Zeit geht jedoch eine neue Alternative durch die Medien und die vegane und vegetarische Szene: die Jackfrucht (oben im Titelbild). Die bis zu 40 Kilo schwere Frucht wird hauptsächlich in Sri Lanka angebaut und gilt dort dank der ungewöhnlich großen Menge Stärke als Grundnahrungsmittel. Ihr gelbes Fruchtfleisch ist reif süß und schmeckt wie eine Mischung aus Banane und Ananas. Unreif hingegen erinnert sie wegen ihrer Fasen an Hähnchenfleisch. Da es relativ geschmacksneutral ist, kann durch die richtige Würzung der Geschmack echten Fleisches nachempfunden werden. Dadurch ist es die perfekte Alternative für Menschen, die gerade erst in die fleischlose Ernährung einsteigen oder sich dazu entscheiden, ihren Konsum einzuschränken.

Eiweißreich, wie es beispielsweise Tofu, Hülsenfrüchte oder eben Fleisch sind, ist die Jackfrucht nicht. Sie liefert aber andere Nähstoffe wie Vitamin oder Folsäure. Deswegen sollte sie immer nur eine Alternative für zwischendurch sein und mit anderen Lebensmitteln kombiniert werden, um eine ausgewogenen und nährwertreiche Ernährung sicherzustellen. Übrigens können auch die Kerne der Frucht gegessen werden. Sie erinnern optisch an Bohnen und ähneln dem Geschmack von Esskastanien.

Fleisch aus dem Reagenzglas

Doch es gibt nicht nur pflanzliche Möglichkeiten, vegane Fleischalternativen herzustellen. Denn In-Vitro-Fleisch wird ständig weiter erforscht und soll Ende des Jahres sogar auf den Markt kommen, wie die US-amerikanische Firma Just bekannt gab. Es wird oft als Fleisch aus dem Reagenzglas beschrieben, dabei suggeriert das eine völlig falsche Größenordnung. Denn In-Vitro-Fleisch wird viel mehr in einer Art Brauerei hergestellt. So können große Mengen produziert werden. Für das Verfahren werden Stammzellen eines Tieres entnommen. Danach formen sich Muskelstränge, die im letzten Schritt zu Fleisch werden. Das Gute daran: Bakterien und Krankheiten, wie beispielsweise die Schweinegrippe werden dadurch ausgeschlossen. Daher wird es oft als Clean Meat – sauberes Fleisch – bezeichnet. Übrigens hat vor fünf Jahren ein Burger aus Fake-Fleisch noch eine viertel Million Euro gekostet, heute gibt es diesen bereits ab etwa zehn Euro.

Rezept für einen Pulled Jackfruit Burger

Pulled Pork Burger sind vor allem in den USA und auf Street Food Festivals voll im Trend. Die vegetarische Variante schmeckt mindestens genauso gut.

Zutaten für 2-3 Personen:

  • 1 Dose Jackfrucht (gibt es zum Beispiel bei DM, in Bio-Lädern oder online)
  • 2 Zehen Knoblauch
  • ½ Zwiebel
  • 100ml Barbecue Sauce
  • Öl zum Anbraten
  • Burger-Brötchen
  • Amerikanischen Coleslaw
  • Salatblätter
  • … und alles was du sonst noch für deinen perfekten Burger brauchst

Zubereitung:

Jackfrucht unter kaltem Wasser abspülen, möglichst viel Wasser aus den Stücken pressen. Dann Knoblauch und Zwiebeln in kleine Stücke hacken und anbraten. Dann die Jackfruchtstücke dazugeben und scharf anbraten.

Sobald die Stücke etwas bräunlich werden, Barbecue Sauce hinzufügen und etwa 5 Minuten köcheln lassen. Das Ganze in eine Auflaufform füllen, die Stücke mit zwei Gabeln etwas zerreißen und für 30 Minuten bei 200°C im Ofen backen.

Danach den Burger nach Wunsch genießen. Guten Appetit!

Und wer davon nicht genug bekommt: Hier gibt es ein komplettes vegetarisches Mehrgänge-Menue zu Weihnachten.

Ernährt ihr euch auch schon vegetarisch und wäre Fleisch aus dem Reagenzglas eine Alternative für euch?