Wer heute auf den Kalender spinkst, dem wird wahrscheinlich schnell etwas auffallen: dieser Wochentag… diese Zahl…genau! Es ist Freitag der 13., wobei diese Tatsache die einen mehr- die anderen eher weniger interessieren wird. Bekannt ist das Datum als Unglückstag, weniger bekannt ist, warum es das ist.
Nicht zuletzt wird diese Kombination von Wochentag und Zahl immer wieder in den Medien aufgerollt. Es wundert also nicht, dass Freitag der 13. mittlerweile fest in unserer Kultur verankert ist. Dabei gewinnen Symbole des Unglücks an diesem Tag besonders an Bedeutung – sofern man dem verfluchten Tag Glauben schenkt. Die Begegnung mit einer schwarzen Katze, die kurz an uns vorbei über die Straße huscht, kann einen dann schon mal in Schrecken versetzen. Ruhe bewahren, jetzt bloß vorsichtig bleiben! Doch woher kommt dieser Aberglaube überhaupt, der es schafft manche Menschen in seinen Bann zu ziehen?
Es war einmal
Das mit dem Aberglauben stellt sich allerdings schwieriger heraus als gedacht. Wann und unter welchen Umständen bestimmter Aberglaube entsteht, lässt sich oftmals kaum festlegen. Es hilft jedoch das Duo zunächst getrennt zu betrachten: die 13 als Pechzahl ist vielen bereits bekannt. Die Entstehung des Glaubens an die Unglückszahl liegt lange Zeit zurück. Ursächlich dafür war, dass durch die 13 die Überschreitung der Zahl Zwölf erfolge, die in verschiedenen Bereichen ein Bedeutungsträger darstelle. In unserem Zahlensystem enthalten, finden wir sie außerdem bei den jährlichen zwölf Monaten, den Tierkreisen und zu allerletzt bei den zwölf Aposteln.
Größere Skepsis löst dabei wahrscheinlich die Tatsache aus, dass auch der Freitag in der christlichen Historie als Unglückstag gilt. Lässt der Freitag heute die Vorfreude auf das Wochenende ins Unermessliche steigen, stellt er im Christentum den Tag der Kreuzigung Jesu dar und auch der Tag an dem Adam und Eva dem Apfel nicht wiederstehen konnten fiel auf einen Freitag.
Das unglückliche Zusammentreffen
Wann das doppelte Unglück aufeinander traf kann wieder nur spekuliert werden. Verfolgt man an dieser Stelle weiter eine Mutmaßung mit religiösem Standpunkt, finden die Dramen von Tag und Zahl zusammen. Freitags wird Jesus gekreuzigt, weil ihn der Apostel Judas, der 13. Gast beim letzten Abendmahl, verraten haben soll. Die Annahme, dass der Börsenroman „Freitag der 13.“ des Schriftstellers Lawson aus dem Jahr 1907 für die Popularität dieses Tages verantwortlich sei, datiert die Verbreitung somit deutlich später.
Auch wer’s nicht glaubt…
Wer dem heutigen Datum keine sonderliche Bedeutung schenkt und der Angst des Aberglaubens trotzen kann, der kann dennoch von diesem beeinflusst werden. Schon das Bewusstsein über den Tag und dessen kulturelle Verwurzelung, schafft dem Aberglauben eine gewisse Präsenz. Ereignissen, denen im Alltag kaum Relevanz zugesprochen werden, bekommen an jenem Tag mehr Aufmerksamkeit geschenkt.
Kein Grund zur Sorge
Schafft oftmals bereits das Klopfen auf Holz bei Aussagen wie „Zum Glück hat mich die Erkältungswelle nicht erwischt“ besänftigende Abhilfe, kann am Freitag den 13. ebenfalls allein das Bewusstsein über den Aberglauben des Unglückstages Kontrolle über das eigene Verhalten schaffen. Wer weiterhin besorgt durch den Tag schreitet, den beruhigt es sicherlich, dass die Gothaer Versicherung keine Schadenshäufung im Vergleich zu anderen Freitagen verstellen kann, im Gegenteil: die Anzahl der Schäden fällt sogar geringer aus. Zudem sei sich der kulturelle Ursprung vor Augen gehalten: in Spanien komme es stattdessen am Dienstag dem 13. zum großen Unglück. Können wir das Haus nun an zwei Tagen nicht verlassen?
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