Orange! Überall Orange. Sobald die grellste aller Farben sich wieder in den Geschäften breit macht, startet der Countdown zum großen Gruselfest – Entkommen unmöglich. Seit das Fest vor rund 20 Jahren durch diverse Marketing-Aktionen der Kostüm-Industrie aus dem angloamerikanischen Raum auch nach Deutschland geholt wurde, verankerte sich Halloween jedes Jahr ein wenig fester in den deutschen (Kinder)-Köpfen. Ein zweites Standbein neben Karneval beziehungsweise Fasching war damals das Ziel, welches aus Marketing-Sicht hervorragend geglückt ist.
In Deutschland feiern schon rund der die Hälfte der Kinder Halloween. Allerdings gibt es regionale Unterschiede: Während in Berlin und Hamburg rund drei Viertel der kleinen Geister umherziehen, gibt es das Gruselfest in Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachen nur bei jeder dritten Familie mit Kindern unter zwölf Jahren. Damit es aber vor allem für Eltern nach dem Spuk kein gruseliges Erwachen gibt, kann man hier Tipps zum Thema Halloween und Haftpflicht finden.
Rund 200 Millionen Umsatz bringt Halloween nach Schätzungen der Fachgruppe Karneval im Deutschen Verband der Spielwaren-Industrie (DVSI) dieses Jahr ein, ein Großteil davon geht an die Kostüm-Hersteller, aber auch die Süßwaren-Industrie und Party-Veranstalter profitieren von der Kommerzialisierung des Brauchtums.
Nichts anderes geschieht übrigens am Valentinstag und zur Oktoberfestzeit: Während sich am 14. Februar jeder nach amerikanischen Vorbild gemüßigt fühlt, seine Zuneigung termingerecht auszudrücken, wird das Oktoberfest neben seinem „Heimat“-Ort in München nicht nur in vielen anderen deutschen Städten wie Berlin oder Köln gefeiert, sondern inzwischen auch international in den USA, Kanada oder sogar China, natürlich inklusive Tracht und Weißwürsten.
Ob das wirklich nötig ist, daran scheiden sich die Geister. Von der Verwässerung der eigenen Kultur durch das Übernehmen fremder Bräuche ist die Rede, aber auch vom „global village“, dem Zusammenwachsen diverser Kulturen zu einer Welt-Gesellschaft in den Zeiten der Globalisierung. Vor allem Katholiken fürchten, dass das „wilde Treiben“ der Erwachsenen, die Halloween durchaus gruselig und feucht-fröhlich feiern, zu sehr von Allerheiligen am darauffolgenden 1. November ablenkt. Dieser soll per Definition eigentlich ein Tag der Ruhe und der Gedenken an die Verstorbenen sein. Im überwiegend katholischen Bayern und in Baden-Württemberg gibt es für deshalb auch ein Tanzverbot ab zwei beziehungsweise drei Uhr morgens des Feiertages. Betreiber von Halloween-Parties haben hier das Nachsehen und – da der Tag dieses Jahr auf einen Freitag fällt – auch Umsatzeinbußen. Mancheiner behilft sich, indem er quasi „private“ Veranstaltungen organisiert, zu denen nur Gäste mit Einladung Zutritt haben.
Doch was auch heute Abend geplant ist, ob zum „Trick or Treat“ um die Häuser zu ziehen, zur gruseligen Halloween-Sause oder zu einem Halloween-Kochkurs mit Kürbis in all seinen Facetten, der Tag ist außergewöhnlich und definitiv ein weiterer guter Anlass, mal wieder etwas mit Freunden oder der Familie zu unternehmen.
Übrigens: Der Kürbis als Symbolbild für Halloween geht auf eine Sage aus Irland zurück, wo Halloween weit verbreitet ist: Weil der trinkfreudige Hufschmied Jack den Teufel so ausgetrickst hat, dass dieser nicht Besitz von seiner Seele ergreifen konnte, durfte der Schlauberger auch nicht in den Himmel. Also wandert er seither durch die Welt und ein Stück Kohle in einer Steckrübe soll ihm helfen, den Weg zu finden. Da die Tradition mit den irischen Auswanderern auch nach Amerika gekommen war, dort aber Steckrüben selten waren, gedachte man Jack eben mit ausgehöhlten Kürbissen.
Interessant, dass der Halloween-Kürbis ursprünglich aus Irland kommt, ich dachte immer aus den USA.
In Deutschland ist das Fest wirklich noch sehr regionzogen.
Hallo,
du hast recht das Fest ist noch nicht überall zu finden. Ich habe letztes Jahr mein ersten Versuch mit diesem Fest gemacht. Also das Schnitzen vom Kürbis hat meinen Kids echt Spaß gemacht. Aber das aushöhlen mit dem Gemansche fanden sie nicht so toll.