Eines muss man vorne weg ganz klar sagen: Schulmedizinische Heilmethoden und Arzneien sind bei schweren Erkrankungen ein unverzichtbarer Teil der Therapie. Im täglichen Leben allerdings treffen einen eher die vielen, kleine Alltagsbeschwerden. Da drückt mal der Magen, der Kreislauf ist nicht ganz auf der Höhe oder der Kopf ist müde, hier können Heilpflanzen oft kleine Wunder bewirken, die Chemiekeule bleibt besser im Schrank. Wir stellen drei Heilpflanzen vor, die sich im Alltag seit langer Zeit bewährt haben.

Beruhigen und heilen – die Kamille

Viele kennen das aus der Kindheit. Hat man einen schweren Kopf, eine verstopfte Nase und dazu noch permanente Hustenanfälle, wurde man gnadenlos über eine Schüssel mit heißem Kamilledampf gesteckt. Die Wirkung war erstaunlich, man fühlte sich schnell vom Ärgsten befreit. Kamille hat allgemein eine heilende und beruhigende Wirkung und kann auch zur Unterstützung der Wundheilung eingesetzt werden. Meist ist Kamille als Tee erhältlich, man kann auch Kamille-Extrakt in etwas konzentrierterer Form erwerben.

Duften und entspannen – die Pfefferminze

Weit verbreitet ist auch die Pfefferminze, die besonders markante Düfte verbreitet. Schon in der Antike war dieses Heilkraut gefragt, die alten Griechen und Ägypter setzten die Pfefferminze gerne als Heilmittel ein. Schon sie schätzten die entspannende und krampflösende Wirkung der ätherischen Öle Menthol und Menthon. Sie tragen besonders zur Linderung von Schmerzen und zum Lösen von Krämpfen bei. Die Pfefferminze wurde derart geschätzt, dass man sie sogar in jahrtausendalten ägyptischen Gräbern als Grabbeigabe gefunden hat. Auch als Heilmittel gegen Reizdarm und Kopfschmerzen hat sich die Pfefferminze bewährt. Dieses Heilkraut gibt es als Tee, aber auch als konzentrierte Lösung oder als Pfefferminzöl zu kaufen.

Würzen und lindern – der Salbei

Auch der Salbei ist ein sehr beliebtes und wirkungsvolles Heilkraut. Salbei ist fester Bestandteil vieler Heiltees, er wirkt lindernd bei Halsschmerzen und Reizungen im Mund- und Rachenraum. Die ätherischen Öle und Gerbstoffe im Salbei wirken zudem gegen starkes Schwitzen. In der mediterranen Küche wird Salbei gerne als Gewürz etwa bei Pastagerichten, Fleisch und Gemüse zur Verfeinerung verwendet. Salbei löst Verkrampfungen und stärkt das Nervensystem, er eignet sich daher bestens als natürliches Mittel gegen Stress und Nervosität. Salbei ist als Tee, Tinktur oder als ätherisches Öl erhältlich.

Für alle Heilpflanzen gilt, dass man eine gewisse Dosierung beachten sollte, damit sie ihre Wirkung auch voll entfalten können. Nebenwirkungen gibt es kaum, bei Überdosierungen können Allergien entstehen. Man sollte auf alle Fälle passende Informationen lesen und beachten.

Wer den ganz großen Duft geniessen will, baut Heilpflanzen selber an. Kamille, Pfefferminze oder Salbei können in geringen Mengen schon in Balkonkästen gezogen werden, wer einen eigenen Garten hat, kann dort einen kleinen Kräutergarten anlegen, alleine schon der Duft der frischen Kräuter hat eine sehr beruhigende Wirkung. Oft sind die Heilpflanzen schon als Unkraut abgestempelt irgendwo vorhanden.

Die Liste der Heilkräuter ließe sich beliebig fortsetzen. Ob Sanddorn, Hagebutte, Kresse, Schafgarbe. Thymian oder Ingwer – je nach Geschmack und persönlichem Befinden sind die Möglichkeiten unbegrenzt. Wer das mal ausprobiert hat, lässt die Pillenschachtel viel häufiger im Schrank.

Weiterführende Links:

Heilpflanzen im Alltag
Mehr zum Salbei
Kamille – sie heilt und heilt
Ratgeber Heilpflanzen – die Pfefferminze
Kräuterlexikon mit 700 Heilpflanzen
Dosierung von Heilpflanzen
Kaffee oder Tee – ist das eigentlich gesund?