Ihr habt richtig gelesen – es gibt Hotels für Insekten. Der Hintergrund ist ein ziemlich ernster. Insekten werden durch menschliche Eingriffe in die Natur immer weiter verdrängt, durch den Einsatz von Pestiziden im Acker- und Gartenbau wird den Tieren ein Großteil ihres  Lebensraumes genommen. Mit einem sogenannten Insektenhotel schafft man künstliche Lebensräume für die Tiere und versucht damit, zum Erhalt der Art beizutragen.

 

Was machen die Bienen?
Besonders betroffen sind über 560 einheimische Wildbienenarten, die für die Entwicklung der Natur unverzichtbar sind. Alleine der Blütenbedarf ist bei diesen Tieren enorm: Die Weibchen mancher Wildbienenarten müssen bis zu über 100 Blüten für die Versorgung eines einzigen Nachkommens besuchen. Wenn sie von Blüte zu Blüte fliegen, um Pflanzennektar zu sammeln, bleiben die Blütenpollen an ihren Körpern hängen – je nach Bienenart am Hinterteil, an den Beinen oder auch am Bauch. Einige dieser Pollen bleiben dann wiederum auf der nächsten Blüte haften. Die Pflanzen werden so bestäubt und können sich vermehren. Man kann sich schnell ausdenken, was passiert, wenn die Lebensräume für diese Tiere nicht im notwendigen Maße erhalten werden können. Auch Honigbienen sind schützenswert, sorgen sie doch für den leckeren, süßen Frühstücksaufstrich auf unseren Brötchen. Dabei sind sie extrem fleißig: Um 25 Gramm Honig zu produzieren, also in etwa die Menge, die man für ein Honigbrötchen braucht, legen Bienen 3000 Kilometer zurück, um den süßen Pflanzennektar zu sammeln, aus dem sie den Honig herstellen.

Insektenhotel als neuer Lebensraum
Eine Maßnahme, um für die Insekten Lebensräume zu schaffen, ist der Bau eines Insektenhotels.  Dazu werden in eine Holzkonstruktion einzelne ‚Zimmer‘ sprich Nistplätze für die Insekten angelegt. Die Materialien entsprechen denen der Natur,  Stroh, Bambusstäbe, Schilfrohre, morsche Hölzer, Baumstämme, trockene Blütenstände, auch Tonziegel, Baumrinde und ähnliche Rohstoffe eignen sich perfekt.  Wichtig ist, dass die Materialien frei von Holzschutzmitteln und Pestiziden sind.

Ein solches Insektenhotel im Garten dient nicht nur den Tieren, auch die Menschen können dort interessante Beobachtungen machen und oft seltene Tiere entdecken. Vor Bienenstichen muss man dabei keine Angst haben. Wann immer es sich vermeiden lässt, gehen sie einer Auseinandersetzung mit dem Menschen oder großen Tieren aus dem Weg, denn wenn sie durch einen Angriff oder gar einen ausgeführten Stich sterben würden, wäre auch ihr Nachwuchs verloren.

Wenn Ihr Interesse habt, ein Bienenhotel einzurichten, findet Ihr verschiedene Bauanleitungen im Internet. Hier im Video zeigt Euch Julian vom Nabu, wie man ein Insektenhotel baut.

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Links:
Erfahrungsbericht einer Kleingärtnerin
Bauanleitung Insektenhotel
Artikelsammlung über Bienen