Wenige Frauen im Vertrieb – warum? Nesrin, Leiterin der Gothaer Generalagentur in Saarbrücken, erzählt uns wie sie zum Vertrieb kam und wie Erfolg, Familie und Selbstständigkeit sich ausgeglichen miteinander vereinen lassen…

 

Was bedeutet der Weltfrauentag für Dich?

Der Weltfrauentag. Für mich ein ganz wichtiger Tag, denn es gibt einfach noch viel zu viele Themen, bei denen Frauen benachteiligt sind und dieser Tag gehört ihnen. Da gilt es ganz laut zu trommeln, gehört und gesehen zu werden, damit es kein Thema ist, und es keine Benachteiligungen gibt nur, weil man Frau ist. Wir wollen ja auch keine Sonderrechte, sondern lediglich Gleichberechtigung. Daher bin ich froh, dass wir den Tag noch haben, weil noch nicht alles gleichgestellt ist. Zudem wünsche ich allen Frauen auf der Welt, dass sie ihr Leben so gestalten können, wie sie es brauchen oder möchten, denn sie haben mit sehr, sehr vielen Problemen zu kämpfen und da wünsche ich allen viel Kraft und Wille, das so zu machen, wie es für sie passt.

 

Als eine der wenigen weiblichen SAD – Fühlst Du Dich als Vorbild?

Ja, ich hoffe, dass ich ein positives Vorbild bin. Ich möchte erfolgreich in meinem Job sein, allerdings auf gar keinen Fall meine Familie zu vernachlässigen und mit einer guten Organisation gelingt das auch. Daher freue ich mich natürlich riesig, wenn andere Frauen dadurch motiviert sind, da es wirklich funktionieren kann.

 

Auch mit vollem Privatleben – Was sind gute Argumente für die Arbeit im Vertrieb?

Es gibt sehr viele gute Gründe für den Vertrieb. Ich glaube, dass ganz viele Frauen, gar nicht wissen, wie flexibel unser Job ist. Wir haben Zeit, die wir komplett frei planen können, sie wieder verändern können und umplanen können, wenn es erforderlich ist. Mittags kann ich zum Beispiel an einem Fußballspiel meines Sohnes teilhaben und dafür den Kundentermin für den nächsten Tag, abends zuhause vorbereiten. Denn an einen festen Ort bin ich nicht gebunden. Ich kann von überall arbeiten und das gibt mir nochmal ein Stück Freiheit. Daher für mich, der beste Beruf um erfolgreich zu sein und trotzdem für die Familie da zu sein, oder Hobbys nachzukommen – alles worauf man Lust hat, das geht in unserem Beruf am besten.

 

Warum hast Du Dich für eine Karriere im Vertrieb entschieden?

Ja, warum Vertrieb? Weil der sehr vielfältig ist. Ich habe, was mir sehr gut gefällt, mit Menschen zu tun. Ich habe Zeit, die ich mir so selbstständig gestalten kann, so wie er zu meinem Privatleben passt. Dann ist es mir auch ganz wichtig, dass meine Mühen und meine Anstrengungen sichtbar sind, in Form der Zufriedenheit meiner Kunden und dem Erfolg den ich dadurch habe. Es ist nicht eintönig, weil ich sowohl im Büro als auch draußen beim Kunden bin, was Spaß macht. Ich kann mich ständig weiterbilden, da sind mir keine Grenzen gesetzt und wenn ich Lust habe, mache ich neue Projekte. Dann ist es für mich persönlich ganz wichtig, dass es rundum alles passt, was bedeutet, dass ich eigentlich alles selbstständig gestalten kann und anpassen kann, so wie es mir gefällt. Daher, würde ich schon sagen, ein richtig, richtig guter Beruf – für mich auf jeden Fall.

Ja, Frauen müssen sich viel, viel länger beweisen, um gesehen zu werden. Sie müssen sich die Dinge erkämpfen. Daher ist es ganz wichtig, dass man nicht abwartet, sondern es auch einfordert, zumindest wenn man erfolgreich sein möchte. Also nicht abwarten, sondern tatsächlich auch melden und sagen: „Hallo, hier bin ich. Ich mach das doch ganz gut und deswegen lass uns weitermachen.“

Dann ist auch ein wichtiges Thema: Ausfallzeiten. Ja es ist halt so, wenn wir Kinder bekommen, haben wir Ausfallzeiten. Das bedeutet nicht, dass man nicht erfolgreich nochmal in den Beruf einsteigen kann. Da muss unbedingt ein Umdenken bei den Verantwortlichen im Unternehmen sowie in der gesamten Gesellschaft stattfinden. Denn Kinder bekommen darf keine Nachteile für uns haben, das wäre absolut unfair. Das kann nicht sein.

 

Welche Unterstützung gibt es bei der Gothaer für junge Frauen?

Unterstützung bei der Gothaer – zum einen unsere Agenturberater und –beraterinnen, die bei der Planung, bei der Organisation und bei der Entwicklung beratend zur Seite stehen. Wenn es auch mal nicht rund läuft sind sie ansprechbar und hilfsbereit. Dann haben wir unser Frauennetzwerk mit wundervollen, hilfsbereiten Frauen. Wir können uns zu allen Ideen austauschen, beispielsweise Vertriebsideen weitergeben um schneller voranzukommen. Wir haben auch ein Backoffice, welches bei temporären Ausfällen unterstützt, sodass der Kunde weiter betreut wird. Ja, das Ganze finde ich toll und auch im Netzwerk wird ständig daran gearbeitet, das Ganze auszubauen und zu erweitern.

 

Findest Du, es gibt Unterschiede zwischen Männern und Frauen im Kundenumgang?

Ja, wir Frauen haben viele tolle Eigenschaften, die in den Beratungen hilfreich sind. Wir sind sehr empathisch, sind da für den Kunden, hören zwischen den Zeilen, verstehen somit die Sorgen und den Bedarf des Kunden und schaffen damit eine bessere Kundenbindung, was natürlich dann auch zu einem langfristigen Erfolg führt.

 

Hast Du einen Tipp für junge Frauen, die aktuell ihre Karriere planen?

Ja, was würde ich jungen Frauen sagen? Zunächst einmal, dass ihr echt alles machen könnt, was ihr wollt. Ihr habt es in der Hand. Daher ist es ganz wichtig zu wissen, was man möchte. Wenn man seine Fähigkeiten, Stärken und Schwächen kennt, kann man seine Ziele setzen und planen. Dazu setzt man dann noch sein gesundes Selbstbewusstsein ein und dann dürfte und steht auch dem Erfolg nichts mehr im Weg.