Was kann künstliche Intelligenz?

Siri navigiert Dich ans Ziel, Alexa kauft für dich ein, das Smartphone lässt die Rollladen runter – künstliche Intelligenz (KI)  macht vieles im Leben einfacher und schlanker. Auch Unternehmen setzen zunehmend auf KI. So werden Autos schon größtenteils von Robotern gebaut, je intelligenter diese Roboter sind, desto weniger kommen Menschen zum Einsatz. Da ist man schon gleich bei den Nachteilen von künstlicher Intelligenz – die Arbeit wird zumindest umgeschichtet, wenn nicht sogar deutlich weniger.   Auch in der Versicherungsbranche wird heftig daran gearbeitet, auf künstliche Intelligenz zu setzen.

Die Versicherungswelt wandelt sich radikal

Kosteneinsparung und Digitalisierung – das sind die Stichworte, welche die Versicherungsbranche gerade umtreiben. Immer mehr Kunden wollen digital mit ihrer Versicherung kommunizieren, die Unternehmen sehen Chancen für einen schnelleren und besseren Service, möchten aber auch erheblich Kosten reduzieren durch den Einsatz von KI. Auch hier werden viele Arbeitsplätze umgeschichtet, ganz neue Qualifikationen sind gefragt, viele Stellen werden einfach wegfallen. Man sieht das schon jetzt – viele Unternehmen reduzieren auf der einen Seite das Personal, auf der anderen Seite werden händeringend IT-Fachkräfte gesucht.

Was macht künstliche Intelligenz bei einer Versicherung?

KI-Systeme können Kundendaten erfassen und bewerten. Weiter können individuelle Kundenangebote erstellt werden auf Basis der Daten, die vorher vom Kunden gesammelt wurden. Das sogenannte pay-as-you-drive-Konzept etwa ermittelt durch Erfassung des Fahrverhaltens eine ganz individuelle Prämie für die KFZ-Versicherung. Chatbots können Kundenanfragen beantworten und standardisierte Serviceanfragen beantworten. Der japanische Versicherer Fukoku Mutual Life Insurance setzt seit Januar 2917 das KI-System IBM Watson im Bereich der Lebensversicherung ein. Das Unternehmen sparte dadurch erheblich an Stellen und Kosten ein.

Watson lernt – auch Emotionen

„Versicherer arbeiten mit Watson, um Schadenfälle 25% schneller zu bearbeiten“, das sagt der Hersteller zu seinem KI-System. Unternehmen bringen dem System im Laufe der Zeit bei, was es alles zu beachten hat. Das KI-System kann erkennen, ob ein Kunde gerade wütend oder zufrieden ist. „Watson kann strukturierte und unstrukturierte Daten verstehen, die richtigen Informationen aus der Police und anderen Dokumenten hinzuziehen und dann fundierte Empfehlungen abgeben, um den Mitarbeitern ihre Entscheidungen zu erleichtern“, so der Hersteller.  Lernt das System immer weiter, wird es auch irgendwann die letzte Entscheidung treffen können.

Derzeit ist die Branche in einer Lern- und Umbruchphase. Mittelfristig werden sich alle auf ganz neue Prozesse und Arbeitswelten einstellen müssen. Komplizierte und erklärungsintensive Prozesse werden noch lange von Menschen bedient werden. Wie lange, das lässt sich allerdings nur schwer voraussagen.

Habt ihr eher Angst vor künstlicher Intelligenz oder seht Ihr das als tollen technischen Fortschritt an, der einfach nur das Leben erleichtert?