Das Wiedersehen mit den verloren geglaubten Gemälden aus der Sammlung Schloss Friedenstein war ein ganz besonderer Moment. Alle Blicke waren in Richtung Bühne gerichtet, um diesen ersten Blickkontakt mit jenen Kunstwerken nicht zu verpassen, die jahrzehntelang an einem unbekannten Ort ihr Dasein fristeten. Kameras wurden in Stellung gebracht, Mikrophone gezückt, um die Reaktionen auf diesen magischen Moment festzuhalten. Der Moment, in dem die Gemälde hinter dem Vorhang zum Vorschein kamen, war ein mit Spannung geladener und von Staunen begleiteter.

Nach monatelanger Vorbereitung – die Gemälde sind zurück

Die Monate zuvor war der Aufenthaltsort nur einer kleinen Gruppe von Personen bekannt:  der Stiftung Schloss Friedenstein, in der Rolle der Eigentümerin, dem Oberbürgermeister der Stadt Gotha, als Verhandlungsführer im Rückgabeprozess, unterstützt durch die Ernst-von-Siemens Kulturstiftung sowie einem Kreis aus juristischen Beratern, LKA Beamten und Spezialisten des Rathgen-Forschungslabors und Gutachtern. Erleichtert und auch etwas stolz standen der Stiftungsdirektor Dr. Tobias Pfeifer-Helke, Oberbürgermeister Knut Kreuch, die Anwältin Dr. Friederike Gräfin von Brühl und Prof. Dr. Stefan Simon, Direktor des Rathgen-Forschungslabors den Journalisten Rede und Antwort.

Jetzt bei der Gothaer versichert

Unsere Rolle als Versicherer ist eine besonders glückliche. Einmal, weil der Bestimmungsort für die Rückkehr der alten Meister jener Ort ist, an dem die Gothaer vor 200 Jahren gegründet wurde und aktuell, da wir als Kunstversicherer diese Reise und den hoffentlich in Zukunft ungetrübten Verbleib in Gotha begleiten dürfen. Für uns ist dies ein unerwartetes und umso schöneres Geschenk zu unserem Jubiläumsjahr. Für mich war dieses Ereignis absolut herausragend, im Leben eines Kunstversicherers eine Erfahrung mit Seltenheitscharakter.

Besichtigung in Gotha möglich – Sonderausstellung geplant

Der Wert der Gemälde für die Kunstgeschichte und die Sammlung in Gotha ist kaum ermesslich. Der Versicherungswert ist dagegen durch gutachterliche Expertise mit 4 Mio. EUR festgelegt.
Bis zum 26. Januar 2020 können die zurückgekehrten Werke von 14 bis 20 Uhr im Herzoglichen Museum in Gotha besichtigt werden. Es wird zusätzliche Führungen geben und einen Vortrag des Gothaer Oberbürgermeisters Knut Kreuch, der eine Schlüsselrolle in dieser Geschichte spielt. Ab Ende Mai 2021 ist eine Sonderausstellung geplant mit den dann restaurierten Gemälden.
In dieser Ausstellung sollen auch die Hintergründe des Gothaer Kunstraubs sowie der zwischenzeitliche verbleib thematisiert werden.