Kosmetik vermag zwar, uns Menschen schöner zu machen, kann unserer Erde im Gegenzug aber beträchtlichen Schaden zufügen. Denn auch in der Beauty-Branche werden Energien und natürliche Ressourcen verbraucht. Entscheidend ist daher ein ökologisch bewusster Umgang mit Schönheitsprodukten aller Art. Denn auch hier kannst Du mit ein paar Umstellungen im Kaufverhalten einen großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit machen.

1. Verpackungen

Das erste, was man vom Produkt sieht, ist die Verpackung, auf die man bei einem nachhaltigen Lebensstil möglichst ganz verzichtet. Dafür gibt es drei Möglichkeiten. Im besten Fall vermeidest Du Kosmetikartikel mit aufwendiger und umweltschädlicher Verpackung<https://gothaer2know.de/plastikmuell/> komplett und greifst auf Produkte zurück, die unverpackt sind. Das setzt voraus, dass Du auf die herkömmlichen Flüssigprodukte bei Duschgels, Shampoos und Seifen verzichtest und stattdessen feste Stückvarianten wählst. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Artikel zu kaufen, die nachhaltige, da plastikfreie Umverpackungen<https://www.gim-radar.de/zero-waste-nachhaltige-verpackungen-im-beauty-bereich/> haben. Die Etiketten und Schachteln sollten dann bestenfalls aus schnell abbaubaren Materialien oder wiederverwertetem Karton sein, wie es beispielsweise Recyclingkartons und Eco-Folien sind. Oder aber – Option Nummer drei – Du wählst bewusst Refill-Kosmetika in Glasflaschen.

Selbstverständlich sollte aber nicht nur die Verpackung möglichst plastikfrei sein, sondern auch das Produkt an sich. Es gibt immer mehr Alternativen zu Artikeln, die herkömmlich zumindest einen gewissen Plastikanteil haben. Dazu gehören zum Beispiel Zahnseide aus Mais oder auch Bambuszahnbürsten.

2. Kennzeichnungen

Der Siegeldschungel ist auch im Kosmetikbereich ein Geflecht aus kaum entwirrbaren Zweigen. Bei meiner Recherche bin ich auf verschiedene Kennzeichnungen wie Kategorien, Bezeichnungen, Labels, Kontrollzeichen und Gütesiegel gestoßen, die mich ehrlich gesagt verwirrt haben. Das Problem hierbei ist, dass die Begriffe „Bio“ und „Nachhaltig“ in der Kosmetikbranche nicht geschützt sind. Dadurch kommt es oft zum sogenannten »Greenwashing«, bei dem die Hersteller ihre Kunden bewusst mit Versprechungen locken, die nur in geringem Maße auf ihr Produkt zutreffen – in diesem Fall die nachhaltigen Inhaltsstoffe.

Um dieser Masche nicht zum Opfer zu fallen und tatsächlich nur Artikel zu kaufen, die nachweislich nachhaltig sind, solltest Du auf zertifizierte Kosmetiksiegel achten, die aus diesem Grund eingeführt wurden und bestimmten Nachhaltigkeitsstandards folgen. Die Siegel geben Auskunft über die Qualität der Inhaltsstoffe sowie die Herstellungs- und Verarbeitungsverfahren der Kosmetik. Zudem zeichnen sie unterschiedliche Produkteigenschaften aus: von veganer Kosmetik, über Pflanzenkosmetik und Naturkosmetik bis hin zu Bio-Kosmetik. Drei nachhaltige Kategorien möchte ich Dir im Folgenden kurz vorstellen:

  • Vegane Kosmetik

Ein Produkt ist dann vegan, wenn es keine tierischen Inhaltsstoffe aufweist und tierversuchsfrei hergestellt wurde. Trotz gesetzlichem Verbot auf EU-Ebene werden hier und da immer noch Tierversuche durchgeführt. Vegan ist dabei alles – vom Inhalt bis zum Etikett. Verwendet werden stattdessen pflanzliche Produkte. Dennoch sind die Bestandteile veganer Kosmetik nicht immer natürlichen Ursprungs. Sie können auch synthetische Bestandteile enthalten.

  • Kontrollierte Naturkosmetik

Auch Naturkosmetik ist kein geschützter Begriff. Dennoch gibt es zumindest kontrollierte Naturkosmetik, die den Nachhaltigkeitsstandards folgt und verschiedene Eigenschaften aufweist. So ist die Verarbeitung dann beispielsweise gentechnikfrei, die Rohstoffe sind nachwachsend, naturrein und ökologisch hochwertig und die Wirkstoffe optimal umweltverträglich. Außerdem werden bei kontrollierter Naturkosmetik nur natürliche und naturidente Konservierungsstoffe verwendet. Öle, Fette, Wachse sowie Duft- und Farbstoffe werden nur aus pflanzlichen, mineralischen und – teilweise – tierischen Rohstoffen hergestellt. Auch werden keine synthetischen Duftstoffe, Farbstoffe oder Silikone verwendet. Im Endeffekt heißt das: Das Deo enthält kein Aluminium, die Sonnencreme keine Chemie, das Shampoo keine Silikone und der Schminkartikel kein Mikroplastik und keine Erdölprodukte. Auf Tierversuche wird hier ebenfalls verzichtet.

In Zahlen bedeutet das für kontrollierte Naturkosmetik: Mindestens 50 Prozent der pflanzlichen Inhaltsstoffe in der Rezeptur und mindestens 5 Prozent der gesamten Inhaltsstoffe müssen aus ökologischem Anbau stammen. Zu den zuverlässigen Labels und Kontrollzeichen in diesem Bereich gehören: BDIH, Ecocert und NaTrue.

  • Bio-Kosmetik

Bio-Kosmetik setzt der kontrollierten Naturkosmetik noch eine Krone auf, denn sie hat das Bio-Zertifikat. Diese Kosmetikartikel sind aktuell die nachhaltigsten. Alle Vorteile von kontrollierter Naturkosmetik treffen auch auf Bio-Kosmetik zu – und noch mehr. Die Hersteller verpflichten sich, dass mindestens 95 Prozent der pflanzlichen Inhaltsstoffe in der Rezeptur und mindestens 10 Prozent der gesamten Inhaltsstoffe aus ökologischem Anbau stammen. Je nach Label variiert der Bio-Anteil jedoch. Die Kennzeichnung ist außerdem freiwillig und kostenpflichtig. Kleine Unternehmen können sich diese oftmals nicht leisten. Es lohnt sich also ein genauer Blick aufs Etikett. Beispiele für Bio-Kosmetik-Labels sind ABG, Ecocert, NaTrue.

3. App-Unterstützung

Mit der App „Codecheck“ kannst Du Dir beim Einkauf die Inhaltsstoffe eines Produktes anzeigen lassen. Das geht ganz leicht: Einfach den Barcode mit dem Smartphone einscannen – schon wird Dir alles Relevante angezeigt.