Arbeitszimmer und Fitnessstudio treffen auf Erholungs- und Rückzugsorte. Jeden Tag in den gleichen vier Wänden – zum Schutz vor dem COVID-Virus notwendig. Die Pandemie und der damit einhergehende Lockdown erschweren es, von Stresssymptomen, Schlafstörungen und Angstzuständen Abstand zu nehmen. Wie ist diesem Teufelskreis zu entkommen?
An dem, durch die Pandemie hervorgerufenem, Lockdown lässt sich nichts ändern – doch an den Symptomen, welchen einem den Alltag erschweren schon. Das Neurofeedback-Training ermöglicht Patienten, mit einem neuen Lebensgefühl in den Tag zu starten. Das habe ich durch meine Tätigkeit als selbständige Neurofeedback-Therapeutin im Ärztehaus Forum K am Rotes Kreuz Krankenhaus in Bremen erfahren können. Über meinen zusätzlichen Behandlungsschwerpunkt konnte ich in meiner Praxis eine Kundin der Gothaer kennenlernen und erfolgreich behandeln.
Was ist Neurofeedback-Training?
Neurofeedback ist eine computergestützte Form der Verhaltenstherapie. Ziel des Neurofeedbacks ist es, die Selbstregulation des Gehirns zu verbessern, indem es lernt flexibler von einem erregten in einen entspannten Zustand zu wechseln. Darüber hinaus werden Fehlregulierungen, welche sich in mangelnder Stressresilienz oder psychischer Belastbarkeit ausdrücken, messbar verringert. Zu den typischen, mit Neurofeedback behandelbaren, Fehlregulierungen zählen beispielsweise Symptome wie Schlafstörungen, Depressionen, Ängste, Stress- und Burnout und ADHS. Durch die Verringerung dieser ist eine deutliche Steigerung der mentalen Leistungsfähigkeit zu verzeichnen.
Wie läuft das Training ab?
Der*Die Therapeut*in klebt dem Trainierenden Elektroden auf die Kopfhaut, über welche die Gehirnaktivität gemessen und in visuelle und akustische Impulse übersetzt wird. Ein nachhaltiges und erfolgreiches Training des Gehirns wird insbesondere von zwei Voraussetzungen bestimmt: Erstens bedarf es einer Rückmeldung (Feedback) über die eigene Gehirnaktivität – während des Trainings messen Elektroden ca. 1.000 x pro Sekunde die Gehirnaktivität an bestimmten Positionen des Kopfes und übersetzen diese innerhalb einer zehntel Sekunde in visuelle und akustische Impulse. In der Praxis sitzt der Trainierende vor einem Bildschirm und schaut einen Film. Dabei verändert sich immer mal wieder der Bildschirmausschnitt oder die Qualität des Films, heller, dunkler, verpixelter, oder der Ton wird modulierter.
Und die zweite Voraussetzung ist, dass das Gehirn häufige Wiederholungen braucht, bis es sich auf einen Reiz einstellt und neue neuronale Strukturen aufbaut. In der Regel sind 20 bis 30 Trainings erforderlich, bis die Effekte nachhaltig sind.
Schlaflose Nächte, begleitet von Grübeleien, Unruhe und Herzrasen – eine Kundin der Gothaer litt unter Schlafstörungen in Verbindung mit Attacken von Herzrasen und wandte sich an die Diplom Psychologin Andrea Icking. In ihrem Hause absolvierte sie das Neurofeedback-Training – mit Erfolg. 2020 nahm die Kundin das Neurofeedback-Training auf. Parallel dazu wurde ihre Schlafhygiene überdacht und verbessert. Nach und nach stellte die Kundin Veränderungen der Häufigkeit der Attacken und Verbesserungen im Schlaf fest, sodass ab dem 18. Training abendliche Attacken von Herzrasen weitgehend verschwunden waren. Ab dem 25. Training blieb ihr Schlafverhalten, auch unter belastenden Tagesereignissen, stabil. Mit dem 27. Training beendete die Kundin das Neurofeedback-Training und ihre Schlafeffizienz beträgt nun in der Spitze 88 % (normal 85 % bis 95 %) und schlechte Nächte wirken nicht mehr besonders beunruhigend auf sie, sondern werden als normale Schwankung akzeptiert. Die Gothaer freut sich, dass sie die Kundin mittels einer Kostenbeteiligung unterstützten und mit auf dem Weg zur Besserung begleiten konnte. Mehr Informationen findet ihr auf meiner Website https://neurofeedback-bremen.com.
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