Mit solchen Themen will sich niemand gerne beschäftigen – Krankheit, Pflege, Behinderung. Gerade geht die Reform der gesetzlichen Pflegeversicherung wieder durch die Medien  – doch was geht mich das an? Wir nennen Euch fünf Tatsachen zur Pflegesituation – macht euch Eure eigenen Gedanken dazu.

Die höhere Lebenserwartung lässt das Pflegefallrisiko drastisch ansteigen

Die Menschen werden immer älter – damit werden die Menschen auch immer kränker.  Die Folge: Die Zahl der Pflegebedürftigen nimmt drastisch zu.  Waren im Jahr 2005 noch gut 2 Millionen Menschen auf Pflege angewiesen, sind es heute bereits 2,5 Millionen Menschen, für das 2050 werden fast 5 Millionen Pflegefälle erwartet (Quelle: Statistisches Bundesamt)

Die statistische Wahrscheinlichkeit, im Alter zum Pflegefall zu werden, ist hoch

In der der Altersgruppe über 60 Jahre ist jeder Zwölfte auf Pflege angewiesen, in der Altersgruppe über 80 Jahre ist das sogar schon jede dritte Person. Unter Beachtung der steigenden Lebenserwartung steigt auch das Risiko, zum Pflegefall zu werden.

Die Dauer der Pflege kann bis zu zehn Jahre betragen

70 Prozent der pflegebedürftigen Männer und 80 Prozent der pflegebedürftigen Frauen sind über einen Zeitraum von mehr als 12 Monaten auf Pflege angewiesen. Jeder dritte Mann und jede achte Frau verbringen zehn Jahre oder mehr in Pflege. Entsprechend hoch sind auch die Kosten anzusetzen.

Die gesetzliche Pflegeversicherung kommt nicht für alle  Kosten auf

Ein Pflegeheimplatz kostet das mehr als das doppelte von dem, was die gesetzliche Pflegeversicherung zahlt.  Auch bei der ambulanten Pflege ist die Diskrepanz zwischen Kosten und Leistung enorm. Schon heute sind  40 Prozent aller Pflegebedürftigen auf Sozialhilfe angewiesen. Die aktuelle Gesetzesreform stellt die Pflegebedürftigen zwar besser, das finanzielle Risiko bleibt aber bestehen. Eine private Pflegevorsorge bleibt Pflicht.

Ohne ausreichende Vorsorge müssen die Angehörigen zahlen

Das Sozialamt greift nicht nur auf das Vermögen der Betroffenen zu, sondern bittet auch die Angehörigen zur Kasse. Dabei sind sowohl Ehegatten als auch Kinder, Eltern und Enkel unterhaltspflichtig. Ohne eine private Vorsorge kann das richtig teuer werden, viele sprechen von einer Verarmung der kommenden Generationen.

Ausführliche Infos findet ihr im Gothaer Ratgeber “Gesundheit & Pflege”.