Nach einer langen Suche mit Höhen und Tiefen habe ich einen hoffentlich passenden Studienplatz gefunden. Mehr oder weniger in der neuen Stadt eingelebt und mit den meisten Kommilitonen angefreundet, steht nach einem Jahr schon der nächste riesige Schritt an: Ein halbes Jahr Pflichtpraktikum!
Die Fragen überschlagen sich: Bin ich überhaupt im richtigen Studiengang? Was kann, aber vor allem, was will ich damit anfangen? Muss ich mich wirklich schon jetzt entscheiden? Ein Jahr ist schnell vorbei. Zwar habe ich schon viel gelernt und bin mir in vielen Dingen schon mehr als sicher, aber wenn es um Zukunft und Beruf geht, überwiegt dann doch die Unsicherheit.
Der Stundiengang Medienkommunikation und Journalismus beinhaltet zwei Bereiche: Journalismus und PR. Die Tendenz zum Einen oder Anderen wechselte wöchentlich und schon nach drei Monaten Studium, einer einzigen Klausur und einer Hausarbeit fing die Bewerbungsphase an. Recherchieren, telefonieren, Bewerbungen schreiben und viele Absagen gehörten als Neustudentin schneller zum Alltag als gedacht. Mein Plan stand schon vor Beginn des Studiums fest: Am liebsten möchte ich in meinem Praktikum etwas lernen, was ich auch in meinem späteren Berufsleben gebrauchen kann und das mich weiter bringt. Einen Fuß in die Tür setzen, wie man das in einem Praktikum so macht.
Mein Studium dauert insgesamt drei Jahre, inbegriffen ist das sechsmonatige Pflichtpraktikum. Diese sechs Monate sind eine lange Zeit, die sinnvoll und vernünftig genutzt werden sollen. Der Studiengang, der zwei Schwerpunkte beinhaltet, machte mir diese Entscheidung aber nicht leichter, sondern schwerer. Wie bekomme ich es also nach gerade mal einem Jahr Studium und wenig Erfahrung hin, einen Praktikumsplatz zu finden, bei dem ich mir sicher bin, dass er zu mir passt? Außerdem soll er bitte auch noch Spaß machen, vergütet werden, anspruchsvoll sein, mich aber nicht überfordern, ich möchte alles was ich schon gelernt habe anwenden und noch mehr, neues dazu lernen, keine Fehler machen, und meine Zukunft am liebsten gleich absichern bis ich in Rente gehen kann.
Spätestens nach dem Verfassen der ersten Bewerbung wurden die viel zu hohen Erwartungen runtergeschraubt. Denn wer soll jetzt schon wissen, was zu mir passt und was nicht? Die Bewerbungen gingen in die verschiedensten Bereiche: Zu einem großen Fernsehsender, TV-Produktionsfirmen, Presseabteilungen von Flughäfen und verschiedene PR-Agenturen. Die Absagen rieselten, die Depression stieg. Erst nach einer Exkursion mit meinem Studiengang bei der Gothaer Versicherung und einigen Eindrücken und Einblicken in die Abteilung für Presse und Unternehmenskommunikation war klar: Hier will ich hin!
Doch nicht alle Studenten haben das Privileg, durch Exkursionen verschiedene Berufe kennenzulernen. Am besten ist es, sich so viel wie möglich selbst anzusehen und eigene Eindrücke zu sammeln. Ob es das richtige für einen ist oder nicht, entscheidet sich zwar erst im Praktikum, doch eigene Eindrücke sind oft hilfreicher bei der Praktikumswahl als eine einfache Stellenausschreibung im Internet.
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