Viele von uns fahren gerne Rad, in den Städten nimmt der Radverkehr ständig zu. Auch bei uns im Blog war das schon oft ein Thema. Ob Fahrradstaus, grüne Welle für’s Rad, eBikes oder die Mobilität an sich – das Fahrrad rückt immer mehr in den Focus. Dabei gibt es nicht nur positive Aspekte. Mit der rapiden Zunahme der Radkilometer steigen auch die Konflikte im Straßenverkehr. Vor allem Fußgänger fühlen sich oft von Rad-Rüpeln belästigt. Dabei gibt es auch für Radfahrer klare Regeln und sogar einen eigenen Bußgeldkatalog – mit Punkten In Flensburg.

Es gibt Verkehrsregeln speziell für Radfahrer

Selbst in Wikipedia hat der Begriff Einzug gehalten: „Ein Kampfradler (auch Rüpelradler oder Radrowdy) ist ein Schlagwort aus der deutschen Verkehrspolitik und den Medien, das für eine Debatte über verkehrswidriges und angeblich aggressives Verhalten von Fahrradfahrern steht.“ In der Tat sieht man häufig Radler mit finsterer Miene in rasantem Tempo, die sich auf der falschen Straßenseite durch die Fußgänger wedeln, um noch schnell die nächste rote Ampel zu überfahren. Zugegeben – dieser Radler ist schon sehr extrem, hat er doch einige Verkehrsregeln, die für Radler gelten, überschritten. Rote Ampel? Ist klar, geht gar nicht, Auf dem Fußweg fahren? Da gibt es die Radwegepflicht. Hohes Tempo? Das ist erlaubt, aber Rücksichtnahme sieht anders aus. Überhaupt gibt es viele Regeln für Radfahrer. So gibt es ein Rechtsfahrgebot, eine Benutzungspflicht der Straße und keine Gleichstellung der Rechte von Radfahrern und Fußgängern am Zebrastreifen. Dort gilt das Rad als Fahrzeug, wer auf dem Rad fahrend den Zebrastreifen nutzt und einen Unfall verursacht, trägt die volle Schuld.

Es gibt einen Bussgeldkatalog speziell für Radfahrer

Um die Einhaltung der Regeln zu gewährleisten, gibt es sogar einen eigenen Bußgeldkatalog für Radfahrer. Eine Rotlichtfahrt kostet mindestens 100 Euro und gibt einen Punkt, das Überqueren eines Bahnübergangs bei geschlossener Schranke sogar 350 Euro und 2 Punkte. Auch Kleinigkeiten sind hier aufgeführt: Nutzung eines Mobiltelefons ohne Freisprecher wird etwa mit 25 Euro geahndet, wer freihändig fährt, wird mit 5 Euro zur Kasse gebeten. Ihr schüttelt den Kopf? Viele Leute tun das nicht, im Gegenteil, sie fühlen sich mehr und mehr von Rüpel-Radlern belästigt. Ob Autofahrer oder Fußgänger, hier herrscht eine seltene Einmütigkeit. Das belegt etwa eine Umfrage in Hamburg. Mehr als jeder fünfte Hamburger findet, dass sich Radfahrer von allen Verkehrsteilnehmern am rücksichtslosesten verhalten, dicht gefolgt von den Autofahrern. Die Politik hat das erkannt und an der Bußgeldschraube gedreht, die Strafen für bestimmte Verkehrsverstöße von Radfahrern wurden drastisch erhöht.

Das Fazit – gegenseitige Rücksichtnahme ist angesagt

Extremfälle wird es immer geben, je mehr die Verkehrsdichte zunimmt, desto enger wird der Raum, desto mehr steigt die Aggressivität. Zurückhaltung und Rücksichtnahme sind hier angesagt, dann macht es allen mehr Spaß, stressfrei im Verkehr unterwegs zu sein. Ob man das durch Bußgelder und scharfe Kontrollen erreichen kann, sei mal dahingestellt. Bei den meisten Radfahrern klappt das auch so, die anderen wird man ohnehin nicht überzeugen können.

Links zum Thema:

Irrtümer rund ums Radfahren
Interview: Nur wenige Radfahrer sind Rüpel
Rüpelige Radfahrer regen Rentner auf