Das ganze Jahr über können wir im Supermarkt Bananen, Weintrauben, Avocados und Eisbergsalat kaufen. Doch wo diese Lebensmittel herkommen, das hinterfragen wir selten. Viele der angebotenen Lebensmittel werden vor ihrer Ankunft auf unseren Tellern erst einmal um die halbe Welt geflogen, geschifft oder gefahren. Gut für die Umwelt? Wohl kaum. Gut für uns als Verbraucher? Die Preise sind mehr oder weniger annehmbar, aber so viele Nährstoffe können doch nicht mehr darin stecken, oder?!

Regionale Produkte: Warum in die Ferne schweifen …

Wer auf Lebensmittel aus der Region umsteigen möchte, liegt damit voll im Trend. Viele Hersteller machen sich das Regional-Label bereits zunutze, weil die Beliebtheit der regionalen Produkte stetig zunimmt. Sich auf Regionalität besinnen bedeutet dabei auch, sich saisonal zu ernähren. Denn: Nur was im Winter, Frühjahr, Sommer oder Herbst auch bei uns wächst, kann überhaupt in der Region geerntet werden. Das Positive am Griff zu saisonalem Gemüse: Es ist nährstoffreich und schont auch noch den Geldbeutel. Durch das große Angebot einiger weniger Gemüsesorten sinkt auch automatisch der Preis. Für regionalen Feldsalat zahlen wir im Winter deshalb weniger, genauso wie für Spargel während der Saison im Mai und Juni. Bei der Auswahl regionaler Produkte hilft ein Saisonkalender, der zeigt, wann es welches Obst und Gemüse aus regionalem Anbau zu kaufen gibt. Zusätzlich sind Lebensmittel aus der Region deutlich nachhaltiger, umweltschonender, und mit dem Kauf unterstützen wir unsere heimische Landwirtschaft.

Wo regional drauf steht, steckt nicht immer regional drin

Der Begriff „regional“ ist nicht gesetzlich geschützt und wird daher von Produkt-Herstellern unterschiedlich interpretiert und verwendet. Viele Menschen verstehen unter ihrer Region den Großraum um ihren Wohnort, wie den Landkreis oder das eigene Bundesland. Doch häufig stammen die als regional gekennzeichneten Lebensmittel aus einem Umkreis von bis zu 400 Kilometern. Deshalb sollte man beim Griff zu regionalen Lebensmitteln immer genau hinsehen oder nachfragen, woher die Produkte genau stammen. Helfen kann das blau-weiße Label „Regionalfenster“, weil es eines der wenigen ist, die tatsächlich regionale Produkte markieren. Am besten ist es natürlich, sich vor allem Obst oder Gemüse, aber auch Fleisch und Milchprodukte direkt beim Erzeuger zu holen. Für Stadtmenschen ist das nur leider meist unpraktikabel. Deshalb gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Biokisten-Anbietern, die einmalig oder im Abo Bio-Obst und -Gemüse, aber auch andere Lebensmittel aus der Region bis zur Haustür liefern. Deutschlandweit kann sich damit jeder eine Biokiste für Zuhause sichern und regional bzw. saisonal essen.

Wer braucht schon Superfood, wenn regionale Lebensmittel so viel mehr können!

Ein Trend, der bei uns schon ganz groß ist, ist das sogenannte Superfood. Ob Açaí-Beere, Chiasamen, Quinoa oder Avocado, alle haben eines gemeinsam: Sie versprechen besonders gesund zu sein. Der Haken: Diese Produkte sind bei uns nicht einheimisch, sondern müssen wiederum um die halbe Welt geflogen werden, bis sie auf unserem Teller landen. Außerdem vergessen wir bei dem Hype um Superfood, dass heimisches Obst und Gemüse, wenn es saisonal geerntet und verzehrt wird, mindestens genauso viele Nährstoffe mit sich bringt. Also lieber jetzt noch zum leckeren Wintergemüse greifen!

Heimatküche: Keine Langeweile auf dem Teller

Wer sich davor scheut, dass im Sommer nur Erdbeeren und im Winter nur Äpfel auf dem Speiseplan stehen mögen, der sollte sich an die eigenen Großeltern zurückerinnern. Die hatten nur saisonale bzw. regionale Lebensmittel zur Verfügung und waren einfallsreich genug, um langweilige Küche erst gar nicht aufkommen zu lassen. Sie haben die Früchte der Saison zu Marmelade oder Kompott eingekocht oder Gemüse eingelegt und sich dann im Herbst und Winter beispielsweise über Erdbeermarmelade gefreut. Und wem Einkochen zu aufwändig ist, der kann Obst und Gemüse auch einfach einfrieren. Ab ins Tiefkühlfach und außerhalb der Saison wieder auftauen – kinderleicht!

Rezept: Kartoffelgratin mit Rote Bete, Steckrüben und Apfel

Für alle, die jetzt Lust auf regionale Küche bekommen haben, hier ein leckeres Rezept mit saisonalem Gemüse und Obst (solange der Frühling sich noch versteckt).

Zutaten für vier Personen:

600 g festkochende Kartoffeln

400 g Rote Beete

400 g Steckrübe

1 große Zwiebel

1 Apfel

1 EL Thymianblättchen

Salz

Pfeffer

200 g saure Sahne

100 g Sahne

200 ml Gemüsebrühe

100 g geriebener Käse nach Gusto

 

Zubereitung:

Die Kartoffeln schälen oder nach Geschmack einfach nur gründlich abbürsten, anschließend in dünne Scheibchen hobeln. Die Rote Bete und die Steckrübe von ihrer Schale befreien (am besten mit Handschuhen) und ebenfalls in dünne Scheiben schneiden. Die Zwiebel schälen und in feine Ringe schneiden. Schließlich den Apfel waschen, entkernen und in Spalten schneiden. Alles nacheinander in eine Auflaufform schichten und mit Thymian, Salz und Pfeffer würzen. Saure Sahne mit Sahne und Gemüsebrühe mischen und alles über den Auflauf gießen. Bei 200 Grad Celsius Ober- und Unterhitze etwa 20 Minuten backen. Dann den geriebenen Käse über den Auflauf streuen und alles weitere 20 Minuten backen, bis der Käse schön goldbraun ist.

 

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