Roboter sind längst fester Bestandteil der Automobilindustrie, wo sie in menschenleeren Produktionshallen Autos montieren. Mittlerweile halten sie auch in Operationssälen Einzug, wodurch sowohl Ärzt*innen als auch Patient*innen von den technologischen Fortschritten profitieren.
Inhalt:
- Roboter im Operationssaal – da Vinci hilft bei Krebsoperationen
- Ärzt*innen und Patient*innen profitieren vom Einsatz
- Forschung mit Robotern geht rasant weiter
- Weitere Einsatzgebiete für Roboter in Pflege und Reha
- Fazit
Roboter im Operationssaal – da Vinci hilft bei Krebsoperationen
Ein bekanntes Beispiel ist der Operationsroboter da Vinci, der Ende der 90er Jahre in Kalifornien entwickelt und 2000 in den USA zugelassen wurde. Heute wird er auch in Deutschland flächendeckend eingesetzt, etwa bei Prostata-Operationen. Der Arzt bzw. die Ärztin steuert dabei Roboterarme, die minimalinvasive Schnitte setzen und das Organ präzise entfernen. Die vergrößerte 3D-Darstellung des Operationsfeldes erleichtert dem Chirurgen bzw. der Chirurgin die Arbeit.
Ärzt*innen und Patient*innen profitieren vom Einsatz
Patient*innen profitieren bei roboterassistierten Operationen wie denen mit dem da Vinci-System von zahlreichen Vorteilen. Die kleineren Schnittwunden führen zu weniger Narbenbildung und verringern das Risiko von Infektionen. Der geringere Blutverlust reduziert das Risiko von Komplikationen und die Notwendigkeit von Bluttransfusionen während des Eingriffs. Zudem ermöglicht die schnelle Genesung eine kürzere Krankenhaus- und Erholungszeit, was den Patienten wiederum mehr Lebensqualität und eine rasche Rückkehr zu ihren täglichen Aktivitäten ermöglicht.
Ärzt*innen profitieren ebenfalls von roboterassistierten Operationen, da sie in einer entspannten Körperhaltung arbeiten können und somit weniger Ermüdung und körperliche Belastung erfahren. Die vergrößerte 3D-Darstellung des Operationsfeldes und die präzise Steuerung der Roboterarme ermöglichen eine verbesserte Sicht und höhere Genauigkeit bei der Durchführung des Eingriffs. Dies kann zu besseren chirurgischen Ergebnissen und einer geringeren Rate an postoperativen Komplikationen führen.
Obwohl die hohen Kosten des da Vinci-Systems zunächst abschreckend wirken mögen, rechtfertigen die bahnbrechenden Fortschritte und die damit verbundenen Vorteile für Patient*innen und Ärzt*innen diese Investition. Daher haben sowohl private als auch gesetzliche Krankenkassen erkannt, dass die Finanzierung solcher Operationen langfristig zu einer besseren medizinischen Versorgung und Kosteneffizienz beitragen kann. Infolgedessen werden da Vinci-Operationen zunehmend von Krankenkassen ohne zusätzliche Zuzahlung für die Patient*inenn finanziert.
Forschung mit Robotern geht rasant weiter
Die Entwicklung geht rasant weiter. Während im Jahr 2000 erst 1.000 Operationen weltweit mit Roboterhilfe durchgeführt wurden, waren es im Jahr 2012 schon 450.000 Eingriffe. Geforscht wird an immer perfekteren Geräten. So forscht ein Team im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt gerade am Robotersystem Miro. welches Operationen am schlagenden Herzen erlauben soll, indem es die Bewegung des Organes ausgleicht. Auch an 3D-Brillen für den Chirurg bzw. die Chirurgin wird seit langem gearbeitet. Für alle Medizinroboter gibt es allerdings sehr lange und aufwendige Zulassungsverfahren, das Risiko eines Systemausfalls während der Operation soll damit praktisch ausgeschlossen werden.
Weitere Einsatzgebiete für Roboter in Pflege und Reha
Es gibt immer mehr Patient*innen und immer weniger Personal. Dieses Dilemma können Roboter in der Pflege und in der Reha zumindest eindämmen. Seit 2015 ist in Japan Robear im Einsatz. Dieser wird per Tablet gesteuert und hebt Patient*innen vom Bett in den Rollstuhl. So kann das Pflegepersonal deutlich entlastet werden, das Thema Rückenschmerzen tritt bei Krankmeldungen des Personals in den Hintergrund.
Weiter werden Roboter in der Reha eingesetzt, um Schlaganfallpatienten wieder ins Leben zurückzuführen. So hilft der in Thüringen entwickelte sprechende Roboter Roreas Patient*innen, das Gehen neu zu erlernen. Dazu holt Roreas die Patient*innen im Zimmer ab, erläutert den Weg und weist sie auf mögliche Sitzmöglichkeiten zum Ausruhen hin. Erste Ergebnisse klinischer Tests deuten darauf hin, dass Patient*innen sich durch den Roboter motivieren lassen, weitere Strecken zu gehen und länger zu üben als ohne diese Unterstützung. Auch hier gilt, dass der Roboter nur beim Training unterstützt und keine eigenständigen therapeutischen Entscheidungen trifft – das macht nach wie vor der Mensch.
Fazit:
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Roboter in der Medizin eine vielversprechende und revolutionäre Rolle spielen. Sie bieten zahlreiche Vorteile für Patient*innen, Ärzt*innen und das Gesundheitssystem insgesamt. Durch den Einsatz von Robotern bei Operationen, Pflege und Rehabilitation können medizinische Eingriffe präziser, sicherer und effizienter durchgeführt werden, was zu einer schnelleren Genesung und einer verbesserten Lebensqualität für die Patient*innen führt.
Ärzt*innen und medizinisches Fachpersonal profitieren von einer verringerten körperlichen Belastung, weniger Ermüdung und einer besseren Sicht auf das Operationsfeld. Dies ermöglicht ihnen, ihre Fähigkeiten optimal einzusetzen und die bestmögliche Versorgung für ihre Patient*innen sicherzustellen.
Trotz der hohen Kosten, die mit der Anschaffung und Implementierung von Medizinrobotern verbunden sind, haben die bahnbrechenden Fortschritte und die langfristigen Vorteile gezeigt, dass diese Investitionen gerechtfertigt sind. Die Finanzierung durch Krankenkassen ermöglicht es, diese innovative Technologie zunehmend in den klinischen Alltag zu integrieren.
Während die Forschung und Entwicklung im Bereich der Medizinrobotik weiterhin rasant voranschreitet, ist es wichtig, dass ethische Fragen und Sicherheitsbedenken angemessen berücksichtigt werden. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Regulierungsbehörden, medizinischen Fachleuten und Forscher*innen ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Roboter in der Medizin zum Wohle der Patient*innen und der Gesellschaft eingesetzt werden. Insgesamt steht die Medizinbranche mit dem Einsatz von Robotern am Beginn einer neuen Ära, die das Potenzial hat, die Gesundheitsversorgung nachhaltig zu verändern und zu verbessern.
Hallo,
in meinem Fall hat die Versicherung sich nicht an den Kosten beteiligt