Nach dem relativ starken Sturm Frederike war das Land wieder von Schäden übersät. Abgedeckte Dächer, eingestürzte Scheunen, zerstörte Autos – man kann die Liste endlos  weiterführen. Die Schadenbeseitigung kostet jede Menge Geld. Ok, zahlt die Versicherung, sagt man sich schnell. Doch wie deckt die Versicherung so etwas ab? Kein Scherz – es gibt Versicherungen für Versicherer, das nennt sich Rückversicherung.

Müssten die Versicherungsunternehmen solch extreme Schäden wie sie jetzt bei Frederike aufgetreten sind, von heute auf morgen selber abdecken, könnte es schon turbulent zugehen in der Branche. Vor allem solche nicht kalkulierbaren Risiken können schwer vorab in Prämien einberechnet werden. Um das abzufedern, gibt es die Rückversicherer. Rückversicherer haften bei Naturkatastrophen und Anschlägen. Sie übernehmen Verantwortung für immense Beträge. An einem Rückversicherungsvertrag sind meist mehrere Rückversicherer beteiligt, die sich das vom Erstversicherer abgegebene Risiko prozentual untereinander aufteilen. Die Rückversicherung hat keine Auswirkungen auf den ursprünglichen Vertrag, der Endkunde merkt gar nichts davon. Die Rückversicherung erstattet dem Erstversicherer seine Leistungen teilweise oder ganz – abhängig von der vereinbarten Deckung.

Spezialistenwissen gefragt

In der Rückversicherung arbeiten viele Spezialisten, die versuchen, zum Beispiel den Klimawandel zu analysieren und eventuelle Katastrophen vorherzusagen. Die Branche hat vor allem aus den großen Katastrophen Katharina und Kyrill gelernt. In den USA sind bei Kyrill Schäden von über 60 Milliarden Dollar ersetzt worden, ohne ein funktionierendes Rückversicherungsmodell wäre das gar nicht möglich gewesen. Rückversicherer entwickeln Modelle, welche Schäden auf sie zukommen könnten, diese Risiken werden dann weltweit über Rückversicherungsprämien verteilt. Nur so können die Rückversicherer den Erstversicherern kalkulierbare Prämien anbieten.

Geschäftsmodell mit Geschichte

Die erste Rückversicherungsgesellschaft wurde im Jahr 1846 als Kölnische Rückversicherungsgesellschaft in Köln gegründet und ist  heute als GenRe (General Reinsurance Group) mit Sitz in den USA tätig. Die weltweit größte Rückversicherungsgruppe ist die Deutsche Munich Re, die im Jahr 1880 gegründet wurde. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die SwissRe und Hannover Rück.

Frederike ist jetzt vorbei, die Schäden werden nach und nach reguliert, wir alle hoffen, dass wir von solchen Großereignissen weitgehend verschont bleiben. Und wenn dann doch was passiert, ist zumindest die finanzielle Seite halbwegs abgedeckt.

Ward Ihr schon einmal von einem Unwetterschaden betroffen?