Ein Blick nach draußen und in die lachende Sonne reicht aus, um das Biker-Herz höher schlagen zu lassen. Schnell frühstücken, dann die Schutzkleidung und den Helm anziehen und ab aufs Motorrad. So schnell sollte es allerdings nicht gehen! Vor der ersten Tour nach der kalten Jahreszeit gibt es einiges zu bedenken und zu überprüfen!

Better safe than sorry!

Nach der langen Winterpause ist es zunächst wichtig, die eigene Maschine vor der ersten Fahrt gründlich durchzuchecken. Dabei sollten Motorradfahrer unter anderem einen gründlichen Blick auf Bremsbeläge, Licht, Blinkanlage und Luftdruck im Reifen werfen. Die Mindestprofiltiefe der Reifen beträgt übrigens 1,6 Millimeter und bei Rissen oder porösen Stellen müssen die Reifen unbedingt erneuert werden. Außerdem wird ein Reifenwechsel nach ca. 5 Jahren empfohlen. Die Bremsflüssigkeit sollte spätestens alle zwei Jahre gewechselt werden. Ein Fachmann kann einem dabei weiterhelfen. Wichtig ist auch, die Kette zu reinigen, zu fetten und zu spannen, sollte sie mehr als zwei Finger breit durchhängen. Vor der ersten Tour ist es empfehlenswert, das Motorrad gründlich zu säubern und eine ausreichend befüllte und geladene Batterie einzubauen. So erlebt man unterwegs keine bösen Überraschungen! Ist sich der Motorradfahrer unsicher, kann er sich auch in einem Fachgeschäft oder Verkehrsclub bezüglich des Zustands seiner Maschine und zum Thema Schutzkleidung beraten lassen.

Nichts überstürzen – Die Warmlaufphase

Nicht nur das Motorrad, sondern auch der eigene Körper muss erst einmal warmlaufen. Wer sich im Winter fit gehalten hat und Fahrrad gefahren ist, ist klar im Vorteil. Selbst die routiniertesten Biker müssen sich jedoch erst wieder an die Maschine und das Fahren gewöhnen. Natürlich verlernt man die Technik nicht einfach über den Winter. Trotz allem müssen Bewegungs- und Bedienungsabläufe wieder eingeübt werden, dafür sollte man sich genug Zeit lassen. Vor allem Voll- und Notbremsungen sowie die Schräglage erfordern beim Motorradfahren viel Übung. Fahrsicherheitstrainings, wie sie auch vom ADAC angeboten werden, bieten dafür die besten Möglichkeiten. „Warmfahren“ können Biker sich dort, wo kaum andere Autos, Motorräder und Fußgänger unterwegs sind, z. B. auf abgelegenen Straßen oder Parkplätzen. Geht es nun endlich raus auf die Straße, sollten Motorradfahrer besonders aufmerksam und defensiv fahren und nicht direkt zu lange Touren planen.

Verhalten während der Fahrt

Auf der Straße ist Konzentration das A und O: Da Motorradfahrer wegen der fehlenden Knautschzone sehr verletzlich sind, müssen sie besonders gut auf andere Verkehrsteilnehmer achten, um im Notfall möglichst schnell reagieren zu können. Der Blick sollte weit nach vorne gerichtet sein, ohne dabei jedoch Details in unmittelbarer Nähe zu übersehen. Grundsätzlich gilt: Der Fahrer fährt dorthin, wo er hinschaut. Auf der Fahrspur sollten sich Biker möglichst weit rechts halten, um nicht mit entgegenkommenden Fahrzeugen zu kollidieren. Für die eigene Sicherheit sollten sie den Sicherheitsabstand einhalten und nach dem Motto „Der sieht mich nicht“ fahren. Bei schlechtem Wetter sind ein fließender und weicher Fahrstil sowie größte Vorsicht angesagt. Nach der kalten Jahreszeit muss man mit großen und tiefen Schlaglöchern rechnen, die durch Frostschäden verursacht wurden. Deswegen ist eine aufmerksame und vorausschauende Fahrweise unabdingbar. Auch Waldstücke und Brücken stellen in diesem Kontext Gefahrenstellen dar: Die Straße kann in Abschnitten auf Grund der Witterung noch feucht sein.

Achtung: Gefährlich!

In höheren Lagen, stößt man nach dem Winter auf Streusplitt auf der Straße oder sogar Schnee seitlich von der Fahrbahn, was das Motorrad bei zu hoher Geschwindigkeit zum Schleudern bringen kann. Darüber sollten sich Biker also im Klaren sein, wenn sie eine Tour in die Berge planen. Auch Kreuzungen sind nicht ganz ungefährlich für Motorradfahrer, da sie hier übersehen oder zu spät gesehen werden können: wie schnell verschwindet die schmale Silhouette eines Motorrads hinter einem PKW, einem Verkehrszeichen oder einer Werbetafel! Hier also besser nicht überholen! Biker sollten zu Beginn der Motorradsaison nicht vergessen, dass sich auch die Autofahrer erst wieder an die zunehmende Zahl an Motorrädern im Straßenverkehr gewöhnen müssen. Die Devise lautet also „für die Autofahrer mitdenken“. Durch farblich kontrastreiche Kleidung kann man sich für andere Verkehrsteilnehmer noch sichtbarer machen!

Mit dem Motorrad verunglücken

Die häufigsten Unfallursachen bei Motorradfahrern sind zu hohe Geschwindigkeit, Überschätzung der eigenen Fähigkeiten, mangelnde Fahr-, Brems- und Blicktechnik. Dabei überwiegen vor allem Alleinunfälle in Kurven.  Anfang Mai – zu Beginn der Motorradsaison – ereignen sich viele Unfälle. Die Kurve erreicht jedoch ihren Höhepunkt im Sommer: Zu diesem Zeitpunkt fühlen sich die Motorradfahrer wieder sicherer, werden mutiger und im ungünstigsten Fall unaufmerksamer. Als Biker hat man also die eigene Sicherheit zum größten Teil selbst in der Hand und kann das Schlimmste verhindern, wenn man aufmerksam und vorausschauend fährt. Mit einer privaten Unfallversicherung kann man größeren, finanziellen Schäden vorbeugen. Das Rund-um-Sorglos-Paket für Eure Maschine gibt es in Form der Motorradversicherung – alles natürlich auch bei der Gothaer.

Wie bereitet Ihr Euch auf Eure erste Tour nach dem Winter vor? Welche Erfahrungen habt Ihr mit Motorradfahrern im Straßenverkehr gemacht?