Sharing Economy, Teilen statt Haben: Dienste wie Airbnb, Uber und Spotify boomen und suggerieren einen nachhaltigen, ressourcenschonenden Lifestyle. Und auch Car- und Bikesharing wird in deutschen Städten immer beliebter.

Carsharing schont Umwelt und Geldbeutel

Bike- und Carsharing, also das organisierte Teilen bzw. gemeinschaftliche Nutzen von Fahrrädern und Autos, ist innerhalb kurzer Zeit vor allem in Großstädten beliebt geworden. Denn das eigene Auto wird in der Regel nur eine Stunde pro Tag gefahren. Den Rest der Zeit bleibt es ungenutzt und steht herum. Wer auf ein eigenes Auto verzichtet, spart Unterhalt und Steuern und schont das Klima. Denn in der Regel sind Carsharing-Autos moderner und niedriger motorisiert als das durchschnittliche Privatauto. Ein weiterer Pluspunkt: Statistisch ersetzt ein Carsharing-Auto vier bis acht Privat-PKW. Das sorgt für bessere Luft und mehr Platz in den Städten – auch beim Parken.

Bikesharing schützt vor Fahrraddiebstahl

In noch mehr Städten boomt das Bikesharing. Fahrräder stehen an allen Ecken und Kreuzungen und warten darauf, vom nächsten Nutzer zu einem anderen Teil der Stadt gefahren zu werden. Aktuell gibt es zwar vermehrt negative Berichterstattung über insolvente Verleiher und herumstehende Räder, doch im Prinzip überwiegen die Vorteile der Sharingbikes. Denn wer mal schnell aufs Rad springen kann, verzichtet gerne auf das Auto. Gut für die Umwelt, die eigene Fitness und den Geldbeutel. Denn die Räder werden regelmäßig gewartet. Bremsen, Lichter und Reifen sind also immer funktionsfähig – bei dem eigenen Fahrrad oft nicht selbstverständlich. Und auch vor Langfingern schützt das Bikesharing. Immerhin melden 300.000 Deutsche ihr Fahrrad jährlich vermisst. Die meisten Leihfahrräder sind mit GPS und einem eingebautem Schloss ausgestattet, das macht es Dieben schwer und schreckt ab.

Günstige Mobilität in der Sharing Economy

Car- und Bikesharing erhöht die Flexibilität und Mobilität. Und das auch noch ziemlich günstig: Bei vielen Radanbietern ist die erste halbe Stunde kostenlos, danach kostet das Fahren pro halbe Stunde einen Euro. Sich das Auto zu teilen ist zwar etwas teurer, dennoch weitaus günstiger als ein eigenes Auto. Bei den meisten Anbietern kostet ein Auto um die 30 Cent pro Minute. Dabei gilt es aber zwischen privaten und kommerziellen Carsharern zu unterscheiden. Denn jeder kann sein eigenes Auto fürs Carsharing anbieten, egal ob auf Plattformen oder unter Freunden, Bekannten und Nachbarn. Jedoch sind vor allem die kommerziellen Anbieter präsent in den Städten. Dort kann man einfach mit dem Smartphone oder einer Mitgliedskarte das Auto öffnen und los fahren.

Versicherungsschutz beachten

Vorsicht ist jedoch bei Schäden und Unfällen geboten. Denn da muss oft die eigene Versicherung haften – genauer gesagt die Haftpflichtversicherung. Daher sollten vor jedem Fahrtantritt Schäden am Fahrzeug überprüft und eingegeben werden, damit die Anbieter nachvollziehen können, von welchem Nutzer Schäden kommen – und von wem nicht. Kasko- und PKW-Versicherungen werden durch die Anbieter übernommen und werden mit dem Beitrag bezahlt.

Es wird zwischen stationärem und öffentlichem Car- beziehungsweise Radsharing unterschieden. Stationsbasierte Sharingmodelle haben – mal mehr und mal weniger viele – Stationen in der Stadt, an denen Fahrräder und Autos zurückgegeben werden können. Meist sind diese an Knotenpunkten wie Bahnhöfen und Anschlüssen zu öffentlichem Verkehr zu finden. Auf der anderen Seite gibt es Möglichkeiten, Auto und Räder überall in der Stadt abzustellen. Fahrer können dann das neue Fahrzeug per GPS über eine App finden und benutzen. Wer Wert auf Flexibilität legt, ist mit dem nicht-stationären Sharing besser bedient. Nutzern von stationären Anbietern kann ein Abstellen abseits eines vorgesehenen Parkplatzes oft teuer zu stehen kommen.

Wer gerne ausschließlich mit geteilten Fahrzeugen voran kommen möchte: Auf der Mobility Map kann man sich anschauen, wie man bestmöglich von A nach B kommt.

Habt ihr schon mal ein Sharing-Modell benutzt?