Es klingelt, die Nachbarin steht vor der Haustür. „Wir sind für die nächsten zwei Wochen auf Korsika. Könntest du zwischendurch mal nach dem Rechten sehen?“ Na klar mache ich das, schließlich kennt man sich gut. Als Haussitterin leere ich den Briefkasten, ziehe morgens die Rollläden hoch und lasse abends auch mal ein paar Stunden das Licht brennen – ich lasse es also einfach so aussehen, als sei jemand zu Hause. Und wenn ich dann schon mal da bin, gieße ich auch noch eben die Blumen und lüfte die Bude einmal durch.
Allenfalls Briefkasten leeren
Anders als meine Nachbarn macht sich die Mehrheit der Deutschen jedoch kaum Sorgen, dass während des Urlaubs zuhause eingebrochen wird. Das zeigt eine neue forsa-Umfrage im Auftrag der Gothaer. Lediglich ein Fünftel der Befragten macht sich große oder sehr große Sorgen, dass sie bei ihrer Rückkehr ein durchwühltes Heim vorfinden. Vermutlich wähnen sich die meisten Urlauber in Sicherheit, schließlich sorgt der Großteil immerhin für ein wenig Einbruchschutz: Auf die altbewährte Methode „Briefkasten leeren“ greifen 82 Prozent der Befragten zurück, rund ein Drittel beauftragt einen Haushüter, der das Haus im Auge behält. Eine weitere beliebte Methode ist die Zeitschaltuhr, sowohl für Rollläden als auch für Licht, Radio und TV.
Zusatzschlösser Fehlanzeige
Aber allein ein geleerter Briefkasten oder hoch- und wieder herunterfahrende Rollläden werden wohl nur die wenigsten Einbrecher von ihrem Vorhaben abhalten. Obwohl die Zahl der Einbrüche in den letzten Jahren um zehn Prozent gestiegen ist, sichern nur 15 Prozent der Hauseigentümer Fenster und Türen mit Zusatzschlössern, bei Mietern sind es sogar nur neun Prozent. Und wenn die Einbrecher ins Haus gelangen, erbeuten sie meistens genau das, was am Ende am schmerzlichsten vermisst wird: Schmuck und Wertgegenstände, Elektro-Geräte und natürlich Bargeld.
Was tun, damit die Wohnung sicher ist?
Wer wirklich sorglos in den Urlaub fahren will, sollte einen gesunden Mix an Sicherheitsvorkehrungen treffen:
- Man sollte es so aussehen lassen, als sei jemand da. Wer den Luxus einer Zeitschaltuhr besitzt, sollte nicht nur die Rollläden hoch- und herunterfahren, sondern wenn möglich auch das Licht in unregelmäßigen Abständen ein- und wieder ausschalten lassen.
- Ansonsten einfach den Nachbarn oder Freunde darum bitten, die Aufgaben der Zeitschaltuhr zu übernehmen und regelmäßig nach dem Rechten zu sehen. Falls man niemanden findet, kann man mittlerweile professionelle Haussitter engagieren.
- Den Briefkasten leeren lassen. Wer seine Post keinem anderen anvertrauen möchte, kann auch einen Postlagerservice nutzen.
- Nicht nur die Türen, sondern auch die Fenster abschließen. Zusätzlich gibt es spezielle Sicherheitsschlösser, die das Aufhebeln der Fenster erschweren bzw. verhindern.
- Niemals einen Ersatzschlüssel draußen verstecken, Einbrecher kennen beinahe jedes Versteck.
- Nicht nur Alarmanlagen sondern auch Bewegungsmelder für den Außenbereich wirken abschreckend und bieten zusätzliche Sicherheit.
- Kletterhilfen wie z.B. Leitern oder Gartenmöbel auf keinen Fall im Garten liegen lassen.
- Wertgegenstände, wichtige Dokumente und Dinge mit hohem emotionalen Wert sollte man in einem Safe oder einem Bankschließfach aufbewahren.
- Nicht zu vergessen sind die Sozialen Medien: Auf Posts von Urlaubsbildern sollte man dringend verzichten. Und auch eine Urlaubsansage auf dem Anrufbeantworter ist eine direkte Einladung für die Langfinger.
Links mit weiteren Tipps:
www.k-einbruch.de
http://www.gdv.de/2016/05/sein-zuhause-richtig-schuetzen/
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