Jetzt, wo das Wetter wieder schöner wird und der Frühling endlich spürbar ist, werden die Fahrräder aus Garage und Keller geholt. Um mehr über die Fahrgewohnheiten, das Sicherheitsgefühl auf dem Fahrrad sowie die Meinung nach den größten Gefahrenquellen zu erfahren, hat die Gothaer gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut forsa eine Studie zum Thema durchgeführt.

Gefahren im Straßenverkehr – Aufmerksamkeit ist der größte Schutz

Hinsichtlich der Gefahrenquellen für Radfahrer im Straßenverkehr sind sich die Befragten weitgehend einig: Die Mehrheit der Deutschen (75 Prozent) sieht abbiegende Autos als größte Gefahr. Fehlende Radwege stehen mit 62 Prozent an zweiter Stelle. Überholende Autos (50 Prozent) und aussteigende Personen aus parkenden Fahrzeugen (49 Prozent) stehen ebenfalls ganz oben auf der Liste. Relativ selten werden Fußgänger auf Radwegen (24 Prozent) und Defekte am Fahrrad (23 Prozent) genannt.

 Der Gewissenskonflikt: Fahrradfahren mit oder ohne Helm

Im Hinblick auf dieses Bewusstsein von Gefahren im Straßenverkehr, ist die eher geringe Bereitschaft einen Helm zu tragen umso überraschender: Kinder werden häufig von ihren Eltern dazu verpflichtet einen Helm zu tragen, während diese selber meistens nicht mit gutem Beispiel vorangehen. Bereits in der Jugend wird das Tragen eines Helms zu unbequem oder zu „uncool“. Die aufwendig gemachte Frisur zum Ausgehen geht kaputt und im Sommer läuft der Schweiß. Erst später, oder im schlimmsten Fall nach einem schweren Fahrradunfall, machen sich Radfahrer, wenn überhaupt, wieder ernsthafte Gedanken über das Tragen eines Helms. Diese Aversion gegen das Fahrradfahren mit Helm spiegelt sich auch in den Ergebnissen der Umfrage wider: Lediglich 22 Prozent der Befragten tragen bei jeder Fahrt einen Helm und fast die Hälfte (48 Prozent) sieht generell davon ab. Baden-Württemberg steht mit 33 Prozent der Radfahrer, die einen Helm tragen an oberster Stelle, während der Norden Deutschlands mit 63 Prozent die größte Zahl an Radfahrern, die nie einen Helm tragen, aufweist. Dabei treten gerade die Norddeutschen fleißig in die Pedale. 52 Prozent nutzen hier mindestens einmal pro Woche das Fahrrad als Verkehrsmittel.

Wenn der schlimmste Fall eintritt

Fahrradfahrer gehören zu den gefährdetsten Verkehrsteilnehmern, weil sie ganz im Gegensatz zu Autofahrern keine Knautschzone haben, meistens keinen Helm und im normalen Fall keine Schutzkleidung, wie etwa Motorradfahrer, tragen. All das macht sie besonders verletzlich. Und tatsächlich: Ungefähr ein Drittel (32 Prozent) der Befragten hatten schon einmal einen Fahrradunfall. Von denjenigen, die einen Fahrradunfall hatten, mussten 48 Prozent sogar schon einmal auf Grund ihrer Verletzungen zum Arzt gehen.

Gerade in solchen Fällen ist eine private Unfallversicherung wichtig! Immerhin 57 Prozent der Befragten gaben an, über eine private Unfallversicherung zu verfügen. Vor allem in Baden-Württemberg und im Osten Deutschlands ist ein Großteil der Befragten unfallversichert.

Denkt man näher über die möglichen Folgen eines Fahrradunfalls nach, wird es einem erst bewusst, wie verletzlich man als Radfahrer eigentlich ist. Da ist das Tragen eines Fahrradhelms das deutlich geringere Übel und die eventuell zerstörte Frisur tritt in den Hintergrund.

Gothaer-Tipps für sicheres Fahrradfahren:

  1. Unbedingt Helm tragen.
  2. Erhöhte Achtsamkeit bei abbiegenden und überholenden Autos.
  3. Vorrausschauend fahren und auf die anderen Verkehrsteilnehmer achten.
  4. Keine Kopfhörer tragen.
  5. Handy weg beim Fahrradfahren.
  6. Auffällige Bekleidung, bei Dunkelheit Reflektoren an der Kleidung befestigen und Licht einschalten.
  7. Mit privater Unfallversicherung vor finanziellen Unfallfolgen absichern.

Wie sicher fühlt ihr euch beim Fahrradfahren? Tragt ihr unterwegs einen Helm?