Jeder Besuch bei meiner Tante ist wegen meiner süßen 8-jährigen Cousine eine große Freude. Ihr frischer, kindlicher Blick auf die Welt lässt mich immer über Sachen nachdenken. Diesmal wurde ich gebeten, zu kommen, weil mein Onkel einen Unfall mit dem Auto hatte. Nichts gefährliches, der Wagen musste allerdings zur Reparatur. Nach dem Mittagessen durfte ich mich mal wieder mit Antonia unterhalten. „Das Auto ist versichert“ – sagte sie ganz stolz, und brachte mich zum nachdenken.

An das erste Mal, als ich das Wort „Versicherung“ gehört habe, kann ich mich ganz gut erinnern. Ich war sechs Jahre alt und bin mit meinen Fahrrad in ein Auto gefahren. Es gab einen bösen Herrn mit roten Gesicht, ein Kratzer im roten Lack und wiederholt fiel der Begriff „Haftpflichtversicherung“. Natürlich wollte ich wissen, was das bedeutet, und habe schon damals erfahren, dass es nicht nur eine Weise gibt sich zu versichern. Danach hat leider keiner mehr mit mir darüber geredet. Man hörte das Wort zwar ab und zu auf Schulausflügen oder beim Arzt, hat aber nie wirklich etwas verstanden.

Heute, als Student, auf dem Weg in mein erwachsenes Leben, darf ich selbst recherchieren und nachlesen. Eine kleine Umfrage in meinen Umfeld hat erwiesen, dass die meisten gleichaltrigen Freunde es jeweils alle alleine lernen mussten. Da frage ich mich, warum haben wir das nicht in der Schule erfahren? Ich hätte wirklich gerne zwei oder drei Unterrichtsstunden, die alles geklärt hätten. Unabhängig, aber informativ. Schule sollte doch nicht nur Wissen aus Büchern vermitteln, sondern auch auf das Leben vorbereiten.

Vielleicht hätte das etwas beim Erwachsenwerden geholfen?