Die Unwetter der vergangenen Tage haben in einigen Teilen Deutschlands für überschwemmte Altstädte und unter Wasser stehende Keller gesorgt. Binnen 24 Stunden ist in vielen Regionen mehr Regen heruntergekommen als normalerweise im ganzen Monat Juli.
Unwetter hinterlässt Chaos
Durch die Unwetter können an Industrieanlagen, Häusern, Hausrat und Autos hohe Schäden entstehen. Nicht selten stehen Hausbesitzer, aber auch Mieter nach dem Unwetter vor großem Chaos. Es stellt sich aber nicht nur die Frage, wie das Gebäude schnellst- und bestmöglich wieder instand gesetzt werden kann, sondern auch wer die Kosten dafür trägt. Wer also zahlt in diesen Fällen?
Essentieller Elementarschutz
Was viele nicht wissen: Wohngebäude- und Hausratversicherung decken nicht alle Naturereignisse ab. Für Schäden, die beispielsweise durch Überschwemmungen und Starkregen entstehen, ist jeweils eine zusätzliche Elementardeckung nötig. Nur dann übernimmt die Versicherung Kosten für Reparaturarbeiten am Wohngebäude wie etwa eine Gebäudetrocknung oder Instandsetzung des Mauerwerks. Eine Elementar-Zusatzdeckung in der Hausratversicherung kommt wiederum für beschädigtes oder zerstörtes Wohnungsinventar auf – ersetzt wird der Wiederbeschaffungswert.
60 Prozent der Deutschen nicht umfassend vor Naturereignissen geschützt
Eine Elementarversicherung sollte immer zusätzlich zu einer Gebäude- oder Hausratversicherung abgeschlossen werden. Denn nur so sind beispielsweise auch Schäden durch Unwetter und Rückstaus in der Kanalisation gedeckt.
Alarmierend: Genau dieser Schutz fehlt laut Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) etwa 60 Prozent der Deutschen.
Wie sollten sich Versicherungsnehmer im Schadenfall verhalten?
– Den Schaden sofort melden! Versicherungsnehmer sollten ihre Versicherung so schnell wie möglich über einen Schadenfall zu informieren. Eine detaillierte Schadenaufstellung kann später nachgereicht werden.
– Folgeschäden vermeiden! Versicherungsnehmer sollten alles Zumutbare tun, um den Schaden so gering wie möglich zu halten – zum Beispiel beschädigte Dachfenster mit einer Plane abdecken, Wasser abpumpen oder Einrichtungsgegenstände aus dem Keller, sofern ohne Gefährdung möglich, in Sicherheit bringen
– Dokumentieren! Versicherungsnehmer sollten Schäden in Fotos und Videos genau festhalten
– Rücksprache! Bevor Versicherungsnehmer eine Reparatur in Auftrag geben, sollten sie unbedingt Rücksprache mit dem Versicherer halten.
– Archivieren! Quittungen, beispielsweise von Reparaturarbeiten, für die Steuererklärung aufheben.
Die Ereignisse haben mich auch zum Umdenken beim Versicherungsschutz gebracht.
Ohne Elementarschutz sollte kein Haus mehr versichert werden. Leider sind nicht alle Hausbesitzer diesem wichtigen Versicherungsschutz aufgeschlossen. Hier muss mehr informiert werden, auch vom Bund.