Er findet in Deutschland erst zum zweiten Mal statt. Seinen Ursprung hat der World Cleanup Day am 21. September 2019 allerdings schon 2008 in Estland, als sich etwa 50.000 Bürger zusammenschlossen, um Müll aufzusammeln und diesen ordnungsgemäß zu entsorgen. Stellt dieser noch junge Welttag für manche vielleicht in erster Linie einen erhobenen Zeigefinger dar, der die Menschen zum Aufräumen ermahnen soll, ist das eigentliche Ziel eine globale Gemeinschaft mit größerem Umweltbewusstsein zu schaffen, die langfristige Verbesserungen bewirkt.
Die verheerenden Folgen der stetig wachsenden Müllverursachung können mittlerweile keinem mehr fremd sein – doch daran ändern können wir ja eh nichts mehr, oder? Kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken und sich den Entwicklungen hinzugeben. Stattdessen haben wir zusammengefasst, was jeder einzelne Schritt für Schritt verbessern kann, um dem eigenen Müll und folglich dem gesamten Müllberg entgegen zu wirken.
Krantastisch
„Vergiss nicht, genug zu trinken!“ bekommen wir schon früh von Mutti eingetrichtert. Ob beim Sport, wenn wir krank sind, wenn es heiß ist – selbst wenn wir putzmunter sind: Wasser ist unser Benzin. Bei all dem Konsum zahlt es sich deshalb aus, auf den Kauf von abgefülltem Wasser zu verzichten. Spart Mühe und Geld! Selbst für Team-Sprudel schaffen schon längst bekannte Alternativen Abhilfe. Sollte das Kranwasser nicht das Beste sein und einen hohen Kalkanteil haben, bieten sich Wasserfilter an. Wem dennoch zunächst keine der Möglichkeiten zur Verfügung steht, dem empfiehlt sich der Kauf von Glasflaschen, statt der Variante aus Plastik. Selbst in Deutschland ist das Recycling von PET-Flaschen nicht perfekt und nur etwa die Hälfte der Flaschen können erneut verwertet werden, Glas hingegen kann viel öfter eingeschmolzen werden.
Jutebeutel sind jute Beutel
Eine Zeitlang ziemlich out und doch immer praktisch: der Jutebeutel. Im Vergleich zu Plastiktüten hat er einiges zu bieten, das kann keiner leugnen. Landet eine Plastiktüte in den Meeren kann es Jahrzehnte dauern, bis sie sich zersetzt hat. Nicht nur aus diesem Grund versucht das Bundesumweltministerium ein Verbot von Plastiktüten bis 2020 durchzusetzen. Dabei sind allerdings keine sehr leichten sowie sehr stabilen Modelle inbegriffen, weshalb der Verzicht besser durch die eigene Motivation in die Wege geleitet wird. Manche Lebensmittelgeschäfte bieten bereits Obst und Gemüse ohne Verpackung an und hängen statt Plastiktüten oftmals Papiertüten aus. Die Papiertüten erwecken allerdings den Eindruck, nachhaltiger zu sein, schließlich sind sie abbaubar. Hier gilt allerdings: Wiederverwertung ist alles. Die Ökobilanz der Papiertüte ist erst bei viermaliger Verwendung besser, als die einer Plastiktüte und somit dieser nur in Sachen Zersetzung überlegen. Spitzenreiter deshalb: der Stoffbeutel!
Die Hülle macht den Unterschied
Nun sind allerdings viele Sachen in unterschiedlichsten Verpackungen. Unverpackter Käse im Jutebeutel? Kein schöner Gedanke. Schon mal Reis einfach so im Geschäft rumliegen sehen? Nicht ganz. Der wachsende Trend der ‚Unverpackt-Läden‘ zeichnet sich, wie der Name schon vermuten lässt, durch unverpackte Produkte aus. Haltbare Lebensmittel können vor Ort aus einem großen Behälter abgefüllt werden und somit ohne zusätzlichen Verpackungsmüll von dem Kunden gekauft werden. Die Geschäfte selber kaufen beispielsweise riesige Säcke Nudeln ein, die schließlich in die großen Abfüllbehälter kommen und im Vergleich zu normalen 500 Gramm Packungen aus den Discountern viel Plastik einsparen. Für den Einkauf werden somit nur wiederauffüllbare Behälter benötigt, die man sich mitbringt oder im Laden leihen kann. Auch Kosmetikprodukte werden in manchen solcher Geschäfte unverpackt angeboten. Beispiele hierfür sind festes Deo oder feste Seife, beides kommt ganz ohne Verpackung aus.
Diese Unverpackt-Läden gehören jedoch bislang noch zur Ausnahme und befinden sich nicht bei jedem in unmittelbarer Nähe. Wer dennoch Verpackung sparen will, kann auch anderer Orts zu eigenen Aufbewahrungsmöglichkeiten greifen. Der Markt hat sich angepasst und es gibt mittlerweile einige moderne Glasbehälter, die sich sehen lassen können. Außerdem eine super Möglichkeit: die gute alte Brotdose. Der Einkauf von Wurst und Käse an der Frischetheke, kann ebenfalls Müll einsparen. Leider ist es durch strenge Hygienevorgaben Geschäften nicht überall möglich, die Lebensmittel direkt in den Behältnissen der Kunden zu verstauen. Ein Versuch ist es dennoch wert, sodass sich Nachfragen auf jeden Fall lohnt!
Einen Fuß vor den anderen
Aller Anfang ist schwer, auch beim Müllsparen. Soll ich jetzt all meine Gewohnheiten auf den Kopf stellen? Lieber nicht. Es hilft, die Sache Stück für Stück anzugehen. Angefangen beim Verzicht von Tüten, kann schließlich auch die Brotdose zum treuen Begleiter werden. Mit der Zeit erleichtert vor allem die Routine Dinge, die einem zuvor vielleicht noch sehr schwer erschienen. Wer lieber den extremeren Weg haben möchte, der kann sich natürlich auch an der Zero-Waste-Variante versuchen. Ob die langsame oder die radikale Methode, wenn jeder mitmacht, können wir als Gemeinschaft doch noch etwas ändern und zu kleinen Weltrettern werden.
Habt ihr bestimmte Tipps zum Müllsparen? Teilt sie gerne mit uns in den Kommentaren!
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