Ein Citroën DS 19 Pallas war schon immer sein Traum. Wenn Ulrich Neumann, tagsüber erfolgreicher Leiter des Maklervertriebs der Gothaer, abends nach Hause kommt, riskiert er gerne einen Blick in seine Garage. Dort steht der Citroën aus dem Jahr 1968 mit dem legendären Faltdach und will gepflegt und natürlich auch mal bewegt werden. „Ich habe mir damit einen Jugendtraum erfüllt“, strahlt Ulrich Neumann sofort. „Nach 28 Jahren konnte ich meine Frau überzeugen, einen Oldtimer anzuschaffen.“ Die Leidenschaft teilt er mit vielen Oldtimerfans, Tendenz steigend. „Fahren und Pflegen sind die Hauptbeschäftigungen, gebastelt wird nur zusammen mit Experten.“

Fahren, pflegen, basteln – Oldtimer als Wertanlage?

Wenn das Auto optisch und technisch einwandfrei ist, kann man den Oldtimer sogar als Wertanlage ansehen. In Zeiten sinkender Zinsen und wachsender Inflationsgefahr kommt damit ein ganz neuer Aspekt in die Diskussion. Besonders auf Auktionen bringen gut erhaltene Exemplare richtig Geld. So wurde im Jahr 2011 das älteste noch fahrende Auto der Welt, der Dampfwagen La Marquise, zu einem Rekordpreis von umgerechnet 3,4 Millionen Euro in den USA versteigert. In seinem 127 Jahre langen Leben war das Fahrzeug zunächst in französischem Besitz und wurde 1987 als nicht mehr fahrbereit an einen britischen Sammler verkauft, der es für rund 20.000 Euro komplett restaurierte. 2007 trennte sich der Sammler von seinem Klassiker und erzielte für den Wagen rund zwei Millionen Euro. Knapp vier Jahre später hatte der Wert um rund 70 Prozent zugelegt.

Klassiker besitzen einiges an Potential

Dieses zugegeben extreme Beispiel zeigt das Potential, was in den Oldtimern steckt. Dabei sind auch ehemalige Massenmodelle inzwischen zu Klassikern geworden. So legte der VW Käfer 1300 der Baujahre 1967 bis 1973 laut dem jährlich veröffentlichten Oldtimer-Index des Herstellerverbandes VDA am stärksten zu. Auf Platz zwei folgt der gut eine Million Mal gebaute Chevrolet Camaro der Produktionsjahre 1978 bis 1981. Mit dem Renault Alpine (A110 1300) der Jahre 1966 bis 1969 geht zumindest der dritte Rang an ein eher seltenes Modell. Die auf den folgenden Plätzen rangierenden Volvo Amazon (1956 bis 1960, Kombi 1962 bis 1969) und der Renault R16 (1970 bis 1979) waren zu ihrer Zeit sehr gängige Autos. Die Top Ten der Oldtimer mit dem höchsten Wertzuwachs komplettieren das Ford A-Modell (1927 bis 1931), der Mercedes 280 SE (W116, 1972 bis 1976), der Ferrari Dino 246 GT (1970 bis 1974), der Maserati Ghibli (1966 bis 1969) und der Alpine A310 V6 (1976 bis 1985).

Wertzuwachs weit über der Inflationsrate

Auch wenn sich der Citroen von Ulrich Neumann nicht unter den Top 10 wiederfindet, der Wertzuwachs liegt weit über der Inflationsrate, ein Verkauf würde sich betriebswirtschaftlich sofort rechnen. Doch daran denkt Ulrich Neumann nicht, schließlich möchte er abends in seine Garage schauen und die eine oder andere Kleinigkeit an seiner „Göttin“ machen, damit er für die nächste Ausfahrt gerüstet ist.

Wer wissen will, was der eigene Oldtimer wert ist, kann übrigens jetzt unter diesem Link ein Wertgutachten gewinnen. Damit das auch richtig hoch ausfällt, gibt’s die passenden Pflegesets noch dazu.